Schülerzeitungswettbewerb:Herausforderung Erwachsenwerden

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Den Versuch, die größte aller Lebensfragen zu beantworten, würdigte die Jury und verlieh dem Innerfloh-Team den zweiten Platz in der Kategorie Gymnasien. Foto: Brill (Foto: David-Pierce Brill)

Der "Innfloh" untersucht ein komplexes Thema: "Wer bin ich? Die Belohnung für das Titelthema "Selbstfindung" ist der zweite Platz beim Schülerzeitungswettbewerb Blattmacher 2017/2018.

Von Natalija Djakovic und Caroline Jäger

Unser Titelthema war kein Einfall über Nacht. Wir haben Ideen gesammelt, diskutiert, uns heranarbeiten müssen. Unser erster Plan, sich mit dem Leben im Allgemeinen auseinanderzusetzen, hätte jeden Rahmen gesprengt. Also haben wir überlegt, was jeden Schüler anspricht. Was jeden früher oder später betrifft, junge wie ältere, Jungen wie Mädchen.

Vor allem in der Pubertät ist es wichtig herauszufinden, was man sich vom Leben wünscht, welche Ziele man erreichen will und welchen Platz man in der Gesellschaft einnimmt. Wer man ist und wer man sein will: "Wer bin ich?"

Unser Titelthema sollte in seiner Ambivalenz dargestellt werden: Sich selbst zu finden, ist kein Kinderspiel und kann es auch niemals sein. Darum blicken wir auf Schicksalsschläge zurück und wie Menschen damit umgingen, auf Mode und wie sie die eigene Individualität unterstreicht, auf hoffnungslose Situationen, die doch gemeistert wurden. Denn zur Selbstentfaltung gehört ganz viel Mut und Kraft. Sie ist ein langandauernder Prozess, der oft Unterstützung verlangt.

Jeder weiß, dass Pubertät und Schule einen manchmal das letzte bisschen Kraft kosten. Deshalb ist es so wichtig, jungen Menschen klarzumachen, dass es immer jemanden gibt, der helfen kann und will, egal wie schwer das Leben gerade scheint. Man muss sich aber darauf einlassen und Hilfe von außen zulassen. Das wollten wir unseren Lesern mitgeben.

Blattmacher-Wettbewerb
:Heimat im Herzen: Erfahrungen einer Geflüchteten

Zahraa Al Tawil nennt Syrien "mein Land", gewohnt hat sie dort nie. In der Schülerzeitung "W.I.R - Weil international rockt" schreibt sie über ein Leben als Fremde, die Angst und die Flucht.

Von Zahraa Al Tawil

Für psychisch labile Schüler haben wir ein Dossier entwickelt, das von Drogen, Essstörung und Selbstverletzung erzählt. Manchmal kann es helfen, wenn man einen Artikel liest, in dem der Autor ehrlich über seine Schwierigkeiten spricht. Wenige Tage vor dem Druck unserer Ausgabe erschütterte uns dann die Nachricht, dass sich einer unserer Mitschüler das Leben genommen hatte. So wurde die Ausgabe zu einem ganz besonderen Anliegen, wurde ungewollt aktuell.

Auch der Innfloh selbst steckte während der Entstehung dieser Ausgabe in einer Selbstfindungsphase. Allein die Chefredaktion wechselte zweimal. Neue Schüler lösten alte Redakteure ab. Nach all diesen Veränderungen ist es dem Innfloh nicht leicht gefallen, wieder Fuß zu fassen. Umso wichtiger wurden klare Strukturen. Deswegen ein Appell an jede Schülerzeitung: Habt Mut zu Veränderungen.

Wir haben nun zwei Chefredakteure und einen Cheflayouter, was effizientes Arbeiten ermöglicht. Außerdem ist es extrem wichtig, dass sich verantwortungsvolle Personen um die Anzeigen kümmern. Auch eine gewissenhafte Buchführung muss sein. Alles aufzuschreiben, auszudrucken, zweimal zu kopieren und sorgfältig zu sortieren, erspart hinterher viel unnötigen Stress.

Schülerzeitungswettbewerb
:Mit Fotos neue Leser fangen

Ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte. Fotoportale wie Instagram werden auch für Journalisten immer wichtiger, denn die Online-Fotoflut birgt viele Chancen für gedruckte Zeitungen.

Von Anna Günther

Kontinuität im Schriftlichen gewährleistet, dass Redaktionen nicht wieder am Anfang stehen, sobald die Chefredaktion wechselt. Ideal ist ein Leitfaden, der festhält, wie Sitzungen ablaufen oder an welche E-Mail-Adressen fertige Artikel geschickt werden.

Eine Schülerzeitung auf die Beine zu stellen, ist eine große Herausforderung, vor allem weil man nebenbei noch Klausuren und Tests schreiben muss. Verzweifelt also nicht, wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappt, sondern besprecht zusammen, was man ändern kann. Und lasst euch auf keinen Fall den Spaß nehmen!

Die Schülerinnen sind Chefredakteurinnen des Innflohs (Ruperti-Gymnasium Mühldorf am Inn).

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