Die Immobilienumsätze in Bayern sind 2023 um fast ein Drittel gesunken. Nach Berechnungen des Immobilienverbands Deutschland Süd (IVD) wurden im vergangenen Jahr im Freistaat Immobilien für 44,6 Milliarden Euro verkauft, so wenig wie seit 2015 nicht mehr und im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 32,1 Prozent.
IVD-Marktforscher Stephan Kippes sieht die Ursache im Anstieg der Kreditzinsen, strengerer Kreditvergabe der Banken und hoher Inflation. Die Zinsen hätten zwar in jüngster Zeit etwas nachgegeben, doch trotz Preisnachlässen auf dem Immobilienmarkt sei die Nachfrage immer noch auf einem sehr verhaltenen Niveau, sagte Kippes am Mittwoch in München. Die Hochrechnung beinhaltet gewerbliche und private Verkäufe neuer und gebrauchter Immobilien jeder Art, Grundlage sind die Einnahmen der Finanzverwaltung aus der Grunderwerbssteuer.
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Nicht berücksichtigt sind zwei Formen des Immobiliengeschäfts: sogenannte Share Deals, bei denen Investoren Immobilien in Form von Firmenanteilen kaufen, und Verkäufe innerhalb einer Familie, die unter die Grunderwerbsteuerbefreiung fallen. Auf dem Wohnungsmarkt schlägt die Krise des Immobiliensektors laut IVD Süd in zweierlei Form durch: Es gibt mehr Wohnungen und Häuser zum Kauf, während sich der Mangel an Mietwohnungen weiter verschärft hat. Nach IVD-Berechnung ist das Angebot an Mietwohnungen und -häusern innerhalb von zwei Jahren vom 4. Quartal 2021 bis zum 4. Quartal 2023 um fast ein Fünftel (-18 Prozent) gesunken.