Ehrung:Kavaliere der Straße

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Notrufe absetzen, erste Hilfe leisten, Unfallfahrer identifizieren - dafür sind Verkehrsteilnehmer nun geehrt worden. (Foto: dpa)

Die gleichnamige Arbeitsgemeinschaft hat Menschen ausgezeichnet, weil sie anderen im Straßenverkehr mutig zu Hilfe gekommen waren. Etwa Stefanie Stark aus Maroldsweisach, die einem Mann das Leben rettete.

Wenn im Straßenverkehr etwas passiert, ist jeder froh, wenn schnell Hilfe kommt. Menschen, die dabei besondere Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme zeigen, werden seit gut 50 Jahren von der Arbeitsgemeinschaft "Kavalier der Straße", zu der auch die Süddeutsche Zeitung gehört, geehrt. Bei der diesjährigen Jahrestagung in Regensburg wurden Uwe Meixner und Jürgen Terhaag ausgezeichnet. Ein Fahrer eines Paketdienstfahrzeugs erlitt am Steuer einen Herzinfarkt. Uwe Meixner aus Eggenfelden barg den Mann und begann mit der Reanimation. Zehn Minuten später kam Jürgen Terhaag, Chefarzt für Gynäkologie des Krankenhauses Rotthalmünster, dazu und wechselte sich mit Meixner bei der Reanimation ab. Der 62-jährige Fahrer hat den Herzinfarkt dank der Hilfe nahezu folgenlos überlebt.

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Von Philipp von Nathusius

Mut bewies Kurt Blasi aus Arbing (Rott am Inn), als er beobachtete, wie ein junger Autofahrer in einem Ort am Chiemsee einer Pkw-Fahrerin die Vorfahrt nahm. Nach der Kollision flüchtete der Unfallverursacher mit hoher Geschwindigkeit. Blasi verfolgte das Fluchtfahrzeug, bis er das Kennzeichen lesen konnte. Er verständigte die Polizei. Der Unfallverursacher konnte noch am selben Abend ermittelt werden.

Die Helfer Michaela Eschle aus Dorfen, Philipp Metzger aus Neubeuern und Zoltan Sabo aus Altötting waren Zeugen eines schweren Unfalls in einer Baustelle auf der A 94. Ein Pkw-Fahrer kam aufgrund gesundheitlicher Probleme nach rechts ab, zog das Fahrzeug nach links und prallte in einen Pkw. Ein nachfolgender Pkw-Fahrer konnte nicht mehr anhalten. Der Mercedes-Fahrer war bewusstlos, weshalb die drei Helfer mit Wiederbelebungsmaßnahmen begannen. Sie setzten die Reanimation bis zum Eintreffen des Notarztes fort.

Stefanie Stark aus Maroldsweisach (Landkreis Haßberge) hat einem Mann das Leben gerettet. Als sie an den Unfallort kam, übernahm sie gleich die "Leitung", wie es im Polizeibericht heißt. Sie sah, dass der Pkw-Fahrer im Auto eingeklemmt war, sein Arm zertrümmert war und aus seinem Ohr Blut lief. Sie legte einen Druckverband an. Der Polizeibericht dazu: "Am Unfallort war der Gesundheitszustand des Verunfallten so schlecht, dass ein Ableben nicht auszuschließen war."

© SZ vom 06.11.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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