Bildung:Mit Förder- und Fachlehrern gegen den Lehrermangel

Lesezeit: 1 Min.

Es gibt nicht genügend Lehrerinnen und Lehrer in Bayern. Nun will der Schulminister eine neue Offensive starten. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Landauf und landab suchen viele Schulen händeringend nach Lehrern. Um die Schüler im Land besser betreuen zu können, sollen bessere Verdienstmöglichkeiten Quereinsteiger locken.

Mit leichteren Aufstiegschancen für Förder- und Fachlehrer will Bayern den allgemeinen Lehrermangel bekämpfen. "Für junge Menschen mit mittlerem Schulabschluss bietet eine Karriere als Fach- oder Förderlehrer eine vielversprechende Berufsperspektive", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur in München.

Förderlehrer nehmen an den Grund-, Mittel- und Förderschulen besondere Aufgaben bei der individuellen Förderung in Kleingruppen, bei der Differenzierung im Klassenzimmer, in Arbeitsgemeinschaften und bei der Betreuung der Schüler wahr. Besonders leistungsstarken Förderlehrerinnen und -lehrern an den Grund- und Mittelschulen soll ab dem Schuljahr 2024/25 die Weiterqualifizierung zur "Fachlehrkraft für Deutsch als Zweitsprache" beziehungsweise zur "Fachlehrkraft für Inklusion" offenstehen. "Wer sich zur Fachlehrkraft weiterbildet, übernimmt ein größeres Verantwortungsfeld - und steigt damit zu Recht auch in eine höhere Besoldungsgruppe auf", betonte Piazolo.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Bayernweit gibt es derzeit rund 6500 Fach- und Förderlehrer an den staatlichen Grund- und Mittelschulen. Auch für Fachlehrkräfte, die außer an Grund-, Mittel- und Förderschulen auch an den bayerischen Realschulen in Fächern wie Ernährung, Sport oder Englisch zum Einsatz kommen, seien mehr Beförderungsmöglichkeiten mit einer besseren Bezahlung geplant, hieß es weiter. "Mit neuen Funktionsstellen will ich mehr Fachlehrerinnen und Fachlehrern als bisher den Weg nach A12 eröffnen. Denn auch hier gilt für mich der Grundsatz: Leistung und Einsatzbereitschaft müssen belohnt werden", sagte Piazolo.

Die Offensive sehe ferner zusätzliche Standorte für die Ausbildung der angehenden Fach- und Förderlehrkräfte vor, um noch weitere Personen gewinnen zu können. So werde ab dem Schuljahr 2023/2024 am Ausbildungsstandort München-Pasing auch das Fach Sport in die bisherige Fächerkombination Ernährung/Gestaltung integriert. "Ich weiß, dass vielen jungen Erwachsenen eine wohnortnahe Ausbildung sehr wichtig ist, um weiter bei Freunden und Familie bleiben zu können", sagte Piazolo. Daher wolle er auch "insbesondere in Niederbayern so rasch wie möglich" einen zusätzlichen Ausbildungsstandort schaffen.

Nach Angaben des Ministeriums ist die Voraussetzung für die Ausbildung zur Fach- oder Förderlehrkraft mindestens der mittlere Schulabschluss. Die zwei- bis vierjährige Ausbildung läuft an einem der bayerischen Staatsinstitute für die Ausbildung von Fach- beziehungsweise Förderlehrkräften. Die Dauer dieser ersten Ausbildungsphase ist dabei abhängig vom gewählten Ausbildungsgang beziehungsweise einer möglicherweise bereits vorhandenen einschlägigen Berufsausbildung. Anschließend folgt ein zweijähriger Vorbereitungsdienst an einer Schule.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusRechtsextremismus
:"Ich schäme mich dafür"

Der CSU-Abgeordnete Jürgen Baumgärtner war als Heranwachsender überzeugter Rechtsextremist - und Schülersprecher. Den Fall Aiwanger glaubt er ziemlich gut einschätzen zu können.

Interview von Olaf Przybilla

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: