Im 42 Jahre alten Mordfall Sonja Hurler hat die Kemptener Polizei fast die Hälfte der Speichelproben von Männern aus der Umgebung genommen. Die Ermittler hatten bis zu 300 Männer, die in der Nähe der Stelle wohnten, an der das Mädchen verschwand, dazu aufgerufen, Speichelproben abzugeben. "Wir sind mit den Rücklaufzahlen sehr zufrieden. Die Menschen beteiligen sich und wollen ihren Beitrag zur Aufklärung der Tat leisten", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die genaue Zahl der aufgerufenen Männer nannte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht, bislang gaben 130 eine Speichelprobe ab.
Das Mädchen war im Jahr 1981 in Kempten im Allgäu verschwunden, nachdem sie sich nachts nach einem Streit mit ihrer Mutter zu Fuß auf den Weg zum Haus ihrer Großmutter gemacht hatte. Ihre Leiche wurde drei Monate später unter einem Stadel gefunden. Die Polizei rollte die Ermittlungen aufgrund neuer DNA-Spuren Ende November neu auf.
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Nach Angaben der Ermittler hatten in der Tatnacht mehrere Anwohner Hilfeschreie eines jungen Mädchens gehört. Zudem hätten Augenzeugen beobachtet, wie eine Gruppe von vier bis sechs männlichen Jugendlichen ein um Hilfe rufendes Mädchen durch den Stadtteil zogen. "Die eindeutige Todesursache konnte aufgrund des Zustands der Leiche nie festgestellt werden. Wir gehen von einem vorangegangenen Sexualdelikt aus", sagte die Kemptener Oberstaatsanwältin Katrin Eger bei einer Pressekonferenz vor wenigen Wochen. Die Ermittler hofften auch auf neue Zeugen.