Katholische Kirche:Geldstrafe für Pfarrvikar wegen schwarzer Kasse aus Kollekten

Das Geld stammte von Gläubigen. (Foto: Markus Scholz/dpa)

Durch eine schwarze Kasse soll ein Pfarrvikar in Niederbayern über Jahre hinweg Tausende Euro an Spendengeldern veruntreut haben - unter anderem für Geschenke an Jubilare. Das Geld stammte unter anderem aus Kollekten von Beerdigungen und Trauungen.

Wegen einer schwarzen Kasse für Spendengelder ist ein Pfarrvikar aus Niederbayern am Freitag zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht in Freyung habe den Mann der Untreue für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von insgesamt 13 200 Euro verurteilt, sagte eine Gerichtssprecherin. Es handle sich um 120 Tagessätze. Damit wäre der Vikar vorbestraft. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

Das Gericht sah es laut Sprecherin als erwiesen an, dass der Vikar mindestens von 2016 bis 2018 nichts gegen die Führung einer schwarzen Kasse in seinem Pfarrverband getan hat. Diese sei unter anderem aus Kollekten von Beerdigungen und Trauungen gefüllt worden. Damit sollen laut Anklage unter anderem kleine Ausgaben für das Pfarrbüro oder Geschenke für Jubilare bezahlt worden sein - was gegen die Richtlinien des Bistums Passau verstoßen habe.

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Den entstandenen Schaden schätzte das Gericht nach Angaben der Sprecherin auf 26 000 Euro und ordnete an, dass der Vikar diese Summe zurückzahlen muss. Zugunsten des Angeklagten wertete das Gericht demnach, dass er glaubte, im Interesse der Kirche gehandelt zu haben - und er die Vorwürfe vor Gericht einräumte.

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