Archäologie:Wissenschaftler finden Kieferfragmente eines Höhlenbären

Den Eckzahn eines Höhlenbären haben Fachleute bei Grabungen in diesem Jahr im Landkreis Ansbach in Mittelfranken geborgen. (Foto: Archäologischer Service Tschuch/BLfD/dpa)

Ein Grabungsteam hat seit vergangenem Jahr an der 1200 Quadratmeter großen Fundstelle bei Endsee im Landkreis Ansbach mehr als 10 000 Knochen geborgen.

Fast ein ganzes Höhlenbären-Skelett, Tausende Tierknochen und Steinzeit-Werkzeuge - bei erneuten Grabungen in Mittelfranken haben Fachleute weitere Funde gemacht, die auf einen Rastplatz der Menschen in der Altsteinzeit hinweisen.

Besonders interessant für die Wissenschaft seien sieben erstaunlich gut erhaltene Kieferfragmente von Höhlenbären, teilte das bayerische Landesamtes für Denkmalpflege am Montag in München mit. Diese vervollständigen zusammen mit anderen Knochen nun beinahe ein Höhlenbären-Skelett.

Mehr als 10 000 Knochen hat das Grabungsteam seit vergangenem Jahr an der 1200 Quadratmeter großen Fundstelle bei Endsee im Landkreis Ansbach geborgen, der Großteil vom Höhlenbären. Das Landesamt für Denkmalpflege sprach 2022 von einem extrem seltenen und bedeutsamen Fund.

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Neben Bärenknochen fand man dort auch welche von Wildpferden, Mammuts, Nashörnern und Wölfen. Einige davon wiesen Brandspuren auf. "Die Knochen von Mammut, Wildpferden und Nashörnern sind unzweifelhaft Jagd- und Aasreste - wahrscheinlich von Jägern, denn Höhlenbären waren vermutlich Vegetarier", erläuterte Archäologe Christoph Lobinger.

Ob die Jäger Neandertaler oder Menschen gewesen seien, sei noch nicht abschließend geklärt. Die vielen Bärenknochen deuten den Fachleuten zufolge darauf hin, dass die Gegend in der Altsteinzeit von Höhlen geprägt gewesen war. Diese sind im Laufe der Jahrtausende aber vermutlich im Zuge von Erosion verschwunden.

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