Bildung:Immer seltener Hitzefrei an Bayerns Schulen

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen: Trotzdem gibt es für Schülerinnen und Schüler in Bayern immer seltener Hitzefrei im Sommer. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Im Freistaat gibt es keine einheitliche Regelung, wann der Unterricht bei hohen Temperaturen entfällt - das entscheiden die Schulleiter. Warum die meist davon absehen, Klassen nach Hause zu schicken.

Trotz Klimawandels mit vielerorts steigenden Temperaturen und mehr heißen Tagen gibt es für Bayerns Schüler immer seltener Hitzefrei. Eine gesetzliche Regelung zum Freigeben wegen Hitze gebe es nicht, sagte ein Sprecher des bayerischen Kultusministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Entscheidung liege in der Verantwortung der Schulleitungen.

Ursachen für die an immer mehr Schulen entfallene Hitzefrei-Regelung gibt es den Angaben zufolge gleich mehrere: So sind immer mehr Schulen mit Klimaanlagen ausgestattet. Auch dürfen die Schülerinnen und Schüler wegen angebotener Halb- und Ganztagsbetreuung nicht mehr einfach so kurzfristig aus Hitzegründen nach Hause geschickt werden. "Hitzefrei für alle Schüler einer Schule gibt es nicht mehr", betonte Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes. Wenn es allerdings im Klassenzimmer eine "Bullenhitze" gebe und Lehrer sowie Schüler zerfließen, müssten Alternativen zum Unterricht gefunden werden.

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Eine gesetzliche Regelung wünscht sich allerdings der Bayerische Elternverband. Diese würde Schulleitungen Rechtssicherheit geben und somit ermuntern, öfter im Sinne der Kinder zu entscheiden. Mancherorts gelte das Motto: Was nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten. Eine starre Vorgabe, wann es Hitzefrei geben solle, lehnt der Verband allerdings ab.

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