Jetzt soll es eine Sondersitzung des Stadtrats in Bad Wörishofen geben, zum Ende der Sommerferien. Das haben die Mitglieder des Gremiums am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgegeben, ausdrücklich auch im Namen des Zweiten Bürgermeisters und der Dritten Bürgermeisterin. Keine Rede ist dagegen vom Ersten Bürgermeister Stefan Welzel, der gerade im Urlaub weilt. Man darf das Schreiben also als Ohrfeige werten für den CSU-Mann, dem in Bad Wörishofen nicht wenige Leute vorhalten, seinen Laden nicht mehr im Griff zu haben: Knapp 50 Angestellte haben seit seinem Amtsantritt 2020, so heißt es, das Rathaus verlassen. Jüngst eskalierte ein Streit mit dem Kämmerer, dem der Bürgermeister zeitweise sogar verbot, das Rathaus zu betreten. Und jetzt kündigt der Stadtrat - inklusive seiner CSU-Parteigenossen, die offenbar ebenfalls von ihm abrücken - in Abwesenheit des Chefs an, die in Bayern wohl einzigartige Personalfluktuation im Rathaus aufarbeiten zu wollen.
Sondersitzung beschlossen:In Bad Wörishofen steht das Rathaus Kopf
Lesezeit: 3 min
Zahlreiche Mitarbeiter kündigen, dem Kämmerer wird faktisch ein Dienstverbot erteilt, verantwortlich dafür soll der Erste Bürgermeister sein. Von ihm verlangt der Stadtrat jetzt Aufklärung über die offensichtlichen Missstände in dem bekannten Kneipport.
Von Florian Fuchs, Bad Wörishofen
200. Geburtstag von Sebastian Kneipp:"Bad Wörishofen ist das Altenheim Münchens"
Als Kurort hat es die Stadt im Unterallgäu einst zu Weltruhm gebracht. Jetzt versucht sie, ihr angestaubtes Image loszuwerden.
Lesen Sie mehr zum Thema