Cold Case:Ermittler wollen 45 Jahre alten Mord an Jugendlicher klären

Lesezeit: 1 min

Den Beamten gelang es, neues DNA-Material sicherzustellen. (Foto: Andrew Brookes/imago/Westend61)

1978 wurde die verstümmelte Leiche der 15-jährigen Christa Mirthes in der Oberpfalz gefunden. Nun ist es den Beamten nach all den Jahrzehnten gelungen, eine unbekannte DNA-Spur sicherzustellen.

Die Kriminalpolizei will in der Oberpfalz mit modernen Ermittlungsmethoden einen 45 Jahre alten Mordfall doch noch klären. Am 16. Juni 1978 hatten spielende Kinder in einem Brunnenschacht in Schwandorf die verstümmelte Leiche der 15-jährigen Christa Mirthes gefunden. Bis heute ist das Gewaltverbrechen an der Jugendlichen ungelöst. Bei der Kripo in Amberg wurde deswegen nun vor einigen Monaten eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die den sogenannten Cold Case nun lösen soll und alte Akten studiert hat.

Tatsächlich sei es gelungen, eine DNA-Spur sicherzustellen, berichtete die Polizei am Donnerstag. Die Beamten schließen nicht aus, dass diese vom Täter stammt. "Alle Asservate von damals wurden nochmals untersucht mit modernster Technik", erklärte Polizeisprecher Claus Feldmeier. Dabei sei nun die DNA-Spur entdeckt worden, die bislang keiner Person zugeordnet werden konnte. Diese Spur sei ein Baustein. "Wir setzen vor allem aber noch einmal auf Zeugen." Vielleicht sei jetzt jemand bereit für eine Aussage, der damals nicht sprechen wollte.

Bayerische Landtagswahl 2023
:SZ-Serie "So tickt Bayern"

Eine mehrteilige Anleitung zum besseren Verstehen des Freistaats und seiner Bewohner.

Von SZ-Autorinnen und Autoren

Um den Fall doch noch zu lösen, hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt. Den Ermittlern ist bewusst, dass es nach so langer Zeit gut sein kann, dass der Täter mittlerweile nicht mehr lebt. Es gehe darum, trotzdem nichts unversucht zu lassen, um diesen Fall zu klären, sagte Feldmeier. Insbesondere auch, um Angehörigen des Opfers eine Gewissheit geben zu können. Sollte der Täter noch leben, könnte er allerdings auch nach so langer Zeit noch angeklagt und vor Gericht gestellt werden, sofern die Tat weiterhin als Mord eingestuft wird. Denn im Unterschied zu Totschlag und anderen Straftaten verjährt ein Mord nicht.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKriminalfall in Bayern
:Der Junge ohne Namen

Vor sieben Monaten entdeckt ein Kanufahrer in der Donau eine Kinderleiche, verpackt in einem Paket aus Plastik. Das Kind ist keine acht Jahre alt, blaue Augen, helles Haar. Wer ist der Junge?

Von Lisa Schnell

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: