Verkehr:Busfahrer in Bayern streiken für höhere Löhne

In mehreren bayerischen Städten streiken am Freitag die Busfahrer. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

In mehreren bayerischen Städten dürften Fahrgäste am Freitagmorgen vergeblich auf den Bus warten. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks aufgerufen.

Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitagmorgen Busfahrer in Aschaffenburg, Würzburger, Coburg, Freising, Kaufbeuren und im Donau-Ries-Kreis zu Warnstreiks aufgerufen. Der Tarifvertrag für 17.000 Busfahrer in Bayern läuft Ende Oktober aus. Verdi fordert 3,50 Euro mehr Stundenlohn - das entspricht bei Stundenlöhnen von 13 bis 14 Euro einer Lohnerhöhung von 30 Prozent. Der Landesverband der Omnibusunternehmen (LBO) mit seinen 1000 Mitgliedsbetrieben will erst im Januar mit Verhandlungen beginnen.

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Von Christian Rost

Verdi-Verhandlungsführerin Silke Vorpahl sagte, in Rheinland-Pfalz hätten sich die Tarifparteien im August auf eine Lohnerhöhung auf 15 Euro geeinigt, in Hamburg und Schleswig-Holstein lägen die Abschlüsse noch darüber. Vor Corona habe es einen riesigen Personalmangel gegeben, nach Corona werde es ihn wieder geben. "Der Beruf des Busfahrers muss wieder attraktiver werden; nur so kann gewährleistet werden, dass die Schulbusse auch vom Betriebshof runtergefahren werden und Schüler transportieren." Mit einem "ordentlichen Angebot" könnten die Arbeitgeber weitere Streiks verhindern.

LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl sagte: "Wir stehen grundsätzlich Lohnerhöhungen nicht im Wege." Aber derzeit sei annähernd ein Viertel der Busfahrer in Kurzarbeit. Im öffentlichen Nahverkehr gebe es weit weniger Fahrgäste als vor der Krise. Im Tourismusgeschäft sähen die Busunternehmen "weiterhin kein Land": Veranstaltungen und Reisen über die Grenze fehlten, im Reiseverkehr stünden drei Viertel der Busse.

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