Blattmacher-Wettbewerb:Fake oder News?

SZ-Bayernchef Sebastian Beck. (Foto: Sebastian Beck)

Viele Jugendliche informieren sich vor allem auf TikTok. Umso wichtiger ist es, in Bayerns Schülerzeitungsredaktionen zu lernen, Fakt von Lüge zu unterscheiden, findet SZ-Bayernchef.

Von Sebastian Beck

TikTok? Facebook? Instagram? WhatsApp? IPhone? Begriffe wie diese waren noch unbekannt, als die Süddeutsche Zeitung vor 18 Jahren zusammen mit dem Kultusministerium erstmals den Blattmacher-Wettbewerb veranstaltete. Das größte soziale Netzwerk hieß damals "studiVZ", und wer es nutzen wollte, musste erst den Heimcomputer hochfahren und sich im Internet anmelden.

Inzwischen komme ich mir manchmal wie ein alter Knacker vor, wenn ich vor Schulklassen eine gedruckte Zeitung hochhalte. Was ist eine Nachricht? Was ist Journalismus? Und was ist Werbung? Viele Teenager wissen mit solchen Fragen nichts anzufangen. Sie vertrauen ganz auf Plattformen wie TikTok, wenn sie sich mit Videoschnipseln über den Lauf der Dinge informieren wollen. Das ist ungefähr so, als ob man einen Taschendieb bäte, mal kurz die Geldbörse zu halten. Es ist eben nicht egal, was man tagtäglich an Medieninhalten konsumiert.

Ein Gespür für die Bedeutung von Fakten und Recherche können Schülerinnen und Schüler immer noch am besten in der Redaktion einer eigenen Zeitung entwickeln. Egal, ob sie dann am Ende gedruckt wird oder auf der Homepage steht. Insofern ist der Blattmacher-Wettbewerb ziemlich oldschool, aber gerade deshalb vielleicht so wichtig wie noch nie zuvor.

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