Bayerischer Wald:Wölfe aus Nationalpark ausgebrochen - ein Tier erschossen

Im Bayerischen Wald entkommen sechs Wölfe durch ein geöffnetes Tor in die Freiheit. Zwei Tage später leben nur noch vier.

Sechs Wölfe sind aus einem Gehege im Nationalpark Bayerischer Wald ausgebüxt, vier von ihnen sind noch unterwegs. Nachdem einer bereits am Donnerstagabend von einem Zug überfahren worden war, ist nun ein zweites Tier gestorben: Es wurde erschossen. Nach mehreren gescheiterten Fang- und Betäubungsversuchen sei das Tier zwischen Zwieslerwaldhaus und Ludwigsthal getötet worden, teilte die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald in Grafenau mit. Zuvor sei es bereits am Samstag im Bereich Frauenau zu kritischen Situationen mit Menschen und einem Wolf gekommen.

Die sechs Tiere waren in der Nacht zum Freitag aus ihrem Gehege bei Lindberg (Landkreis Regen) entkommen, weil ein Tor offen stand. Ob es mutwillig geöffnet wurde, war zunächst unklar. Nach zwei Tagen erfolgloser Suche hatte die Nationalparkverwaltung beschlossen, die Tiere abschießen zu lassen, wenn sie sich nicht einfangen ließen.

Bayerischer Wald
:Tag der offenen Tür im Wolfsgehege

Aus dem gesicherten Freigelände des Nationalparks Bayerischer Wald sind sechs Wölfe entkommen. Der Park vermutet einen Sabotageakt. Mehr als 30 Tierpfleger versuchen, die Tiere zurückzulocken.

Von Matthias Köpf

"Wir können und werden hier zum Schutz der Menschen kein Risiko eingehen", sagte Nationalparkleiter Franz Leibl am Sonntag. Gehegewölfe seien in ihrem Verhalten nicht mit freilebenden Wölfen zu vergleichen. Sie zeigten gegenüber den Menschen wenig Scheu.

Der Nationalparkverwaltung zufolge wird ein Einfangen der noch verbliebenen vier Wölfe zunehmend unwahrscheinlicher. Diese bewegten sich zu zweit oder alleine auf einer Fläche von etwa 50 Quadratkilometern. Es seien über 30 Mitarbeiter in kleinen Teams sowohl mit Narkosegewehren als auch mit scharfer Munition bewaffnet im Gelände unterwegs.

In dem Gehege bei Lindberg hatte ein Wolfsrudel mit insgesamt neun Tieren gelebt. Sie hätten ihr gesamtes Leben in menschlicher Obhut verbracht und seien in freier Wildbahn nicht lange Zeit überlebensfähig, erklärte die Nationalparkverwaltung.

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