Unverzügliche Räumung:Einsturzgefahr: Wohnhaus in Augsburg evakuiert

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  • Ein Gutachter stellte fest, dass die Fundamente des Hauses in der Innenstadt unterspült worden waren, und räumt die sofortige Räumung an.
  • Die Bewohner, überwiegend pflegebedürftige Senioren, wurden im Hotel untergebracht.
  • Am Montag soll entschieden werden, ob und wann das Haus wieder bewohnbar sein wird.

Wegen Einsturzgefahr hat die Stadt Augsburg in der Nacht zum Samstag kurzfristig ein größeres Wohnhaus in der Innenstadt räumen lassen. Wie ein Sprecher der Stadt am Samstag sagte, seien 27 Bewohner betroffen. Es handelte sich um überwiegend pflegebedürftige Senioren, die zunächst zu einem großen Teil in einem Hotel unterbracht werden mussten. Das gefährdete Gebäude ist im Besitz einer Stiftung, die von der Stadt verwaltet wird. "Es war eine schwierige Entscheidung, die unter Abwägung aller möglicher Belange getroffen werden musste", rechtfertigte die schwäbische Großstadt am Wochenende in sozialen Netzwerken die Evakuierung.

Ein Gutachter hatte den Angaben zufolge bei der Untersuchung des Hauses festgestellt, dass die Fundamente unterspült worden waren. Ein plötzliches Zusammensacken tragender Wände sei durchaus möglich, hieß es. Der Experte meinte, dass die "unverzügliche Räumung" des Gebäudes mit insgesamt 29 Wohnungen und vier Geschäften notwendig sei.

Die Kommune hatte das Schreiben des Ingenieurbüros am Freitag erhalten und daraufhin noch am Abend die Räumung des Wohnhauses angeordnet. Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) hatte zuvor einen Krisenstab mit Polizei, Feuerwehr und den Hilfsorganisationen einberufen. Dabei ging es um die Frage, ob die Evakuierung sofort erfolgen muss oder eventuell den Betroffenen noch ein paar Tage Zeit gegeben werden könnte.

Gribl beschloss schließlich, dass die Bewohner des Hauses umgehend aus dem Gebäude müssen. "Die Entscheidung für die Räumung wurde nach gründlicher Abwägung getroffen", betonte die Stadt. Die Sicherheit der Bürger sei dabei der wichtigste Aspekt gewesen. "Lieber präventiv mit Bedacht und Verantwortung gehandelt, auch wenn es für die betroffenen Menschen mit sehr vielen Unannehmlichkeiten verbunden ist", hieß es dazu. Am Samstag mussten dann auch mehrere Geschäftsleute ihre Läden räumen.

Vorläufig darf das Gebäude nur noch von Bauspezialisten und Einsatzkräften betreten werden. An diesem Montag soll über die weiteren Schritte entschieden werden. Dann soll auch geklärt werden, ob und wann das Haus wieder bewohnbar sein wird.

© SZ vom 12.11.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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