Asyl:Familie Makalic darf in Bayern bleiben

Der lange Kampf der Familie Makalic aus Bosnien um ein Bleiberecht in Bayern hat ein glückliches Ende genommen. Das Landratsamt Donau-Ries hat jetzt Vater Cazim Makalic, seiner Ehefrau Emina und dem Sohn Dzanan eine Aufenthaltserlaubnis erteilt. Zwar ist sie auf sechs Monate befristet. Aber sie kann verlängert werden. Damit kommt das Landratsamt einer Aufforderung des Innenministeriums nach. Der Integrationsbeauftragte der Staatsregierung, Martin Neumeyer (CSU), begrüßte die Wende. "Damit würdigen die Behörden die außergewöhnliche Lage der Makalics", sagte er. "Vor allem von dem Sohn Dzanan ist eine große Last genommen." Der Fall hatte bundesweit Aufsehen erregt. Cazim Makalic hatte 2012 in seinem bosnischen Heimatdorf ein deutsches Mädchen vor einer brutalen Familie gerettet. Die 17-Jährige wurde wie eine Sklavin gehalten und misshandelt. Makalic erzwang, dass die Behörden das Mädchen befreiten und die Peiniger in Haft kamen. Von da an wurde die Familie massiv bedroht. 2014 flüchtete sie nach Donauwörth. Sohn Dzanan litt so unter den Ereignissen, dass er wegen eines Traumas in eine Klinik musste. Trotz ihres Leidenswegs hatten die Makalics keine Chance auf politisches Asyl. Ihr Antrag wurde rechtskräftig abgelehnt. Da setzte sich Neumeyer bei Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für ein Bleiberecht ein. Nicht nur dieses hat das Innenministerium ermöglicht. Vater Makalic erhielt auch eine Arbeitserlaubnis.

© SZ vom 27.08.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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