Arbeitsmarkt:24 000 Flüchtlinge haben Jobs

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Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sieht die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt positiv. (Foto: Manfred Neubauer)

Das erste Etappenziel ist erreicht, doch viele arbeiten als Aushilfen

Von Maximilian Gerl, München

Die Integration von Flüchtlingen in den bayerischen Arbeitsmarkt ist nach Ansicht der Staatsregierung "auf einem guten Weg". Seit Oktober 2015 haben im Rahmen einer bayernweiten Initiative rund 24 000 Flüchtlinge eine Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsstelle gefunden. "Das für 2016 angestrebte Ziel von 20 000 Flüchtlingen ist bereits zur Jahresmitte deutlich übertroffen worden", sagte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Montag. "Das unterstreicht Erfolg und Notwendigkeit der Initiative." Kein anderes Bundesland habe bislang vergleichbare Ansätze auf den Weg gebracht. Auch Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU) zeigte sich erfreut: "Unser bayerischer Arbeitsmarkt steht so gut da wie nie und ist sehr aufnahmefähig. Damit haben Flüchtlinge die besten Chancen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren."

Die Initiative namens "Integration durch Ausbildung und Arbeit" ist ein gemeinsames Projekt von Staatsregierung, der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft und der Regionaldirektion Bayern der Arbeitsagentur. Die Integration von Flüchtlingen in den bayerischen Arbeitsmarkt soll demnach schrittweise erfolgen. Insgesamt wollen die Partner bis Ende 2019 rund 60 000 Flüchtlinge in Praktika, Ausbildung oder Arbeit bringen. Das erste Etappenziel wurde nun erreicht, allerdings gibt es neue Probleme. In ihrem letzten Arbeitsmarktbericht vom Juli stellte die Regionaldirektion Bayern fest, dass die meisten erwachsenen Flüchtlinge nicht in festen Jobs, sondern nur als zeitweise beschäftigte Aushilfen arbeiten. "Die Stabilität dieser Arbeitsaufnahmen wird also eine große Herausforderung für uns darstellen", heißt es im Bericht. Es sei daher wichtig, entsprechende Angebote zur Weiterqualifizierung zu machen. "Viele Integrationen auf dem Arbeitsmarkt erfolgten bisher nur in einfache Helfertätigkeiten", bestätigte Aigner. "Eine weitere Qualifizierung der Flüchtlinge ist eine Herausforderung, die noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird."

© SZ vom 30.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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