Im Fall der seit 43 Jahren vermissten Monika Frischholz aus der Oberpfalz hat die Polizei am Donnerstag eine Wohnung durchsucht. Wo diese sich befindet und ob die Ermittler etwas gefunden haben, dazu möchte sich das Präsidium noch nicht äußern. Einen dringenden Tatverdacht gegen eine Person gebe es derzeit nicht, eine Festnahme habe es nicht gegeben. "Darüber hinausgehende Auskünfte können aus Verfahrensgründen nicht gegeben werden", teilte das Polizeipräsidium mit.
Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass das Auto, das in dieser Woche an einem Waldrand nahe Flossenbürg ausgegraben worden war, "mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Monika Frischholz" steht. Der Wagen wurde nach derzeitigem Ermittlungsstand im Jahr 1976 mit Abfallprodukten bei Waldkirch vergraben. Weil kurz zuvor die zwölfjährige Schülerin verschwunden war, hatten die Ermittler zunächst einen Zusammenhang nicht ausgeschlossen. Der Eigentümer des Fahrzeugs sei mittlerweile verstorben.
Flossenbürg:Die letzten Seiten eines Krimis
Der Fall der vor mehr als 40 Jahren verschwundenen Monika Frischholz könnte kurz vor der Aufklärung stehen. Die Polizei gibt sich zurückhaltend, doch die Suche geht weiter.
Bei den Grabungen stießen die Ermittler auf Knochenstücke. Ob es sich, wie zunächst vermutet, tatsächlich nur um Tierknochen handelt, wird derzeit untersucht. Mit einem Ergebnis wird erst in den kommenden Wochen gerechnet.
Bei den Beamten seien inzwischen mehr als zehn neue Hinweise eingegangen. Diese müssten sorgfältig ausgewertet und abgearbeitet werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Einem Gerücht widerspricht die "Ermittlungsgruppe Froschau" inzwischen aber: Monika Frischholz' Leiche kann nicht, wie immer wieder gemutmaßt wurde, unter einer damals im Bau befindlichen Kläranlage eingebracht worden sein. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die Kläranlage bei Frischholz' Verschwinden bereits fertiggestellt war.
Die Schülerin war am 25. Mai 1976 nachmittags aus dem Haus ihrer Eltern gegangen, um einen Jungen zu treffen. Wenig später verlor sich ihre Spur. Aufgrund von Zeugenaussagen konnten die Ermittler ihren Fußweg teilweise rekonstruieren. Ende vergangenen Jahres erhielten sie einen neuen Hinweis, der ein Tötungsdelikt nahelegte. Daraufhin rollten die Beamten den Fall wieder auf. Ob und wenn ja, wann es weitere Grabungen gibt, könne derzeit noch nicht gesagt werden, so die Polizei. Sie hat zur Aufklärung der Tat eine Belohnung in Höhe von 10 000 Euro ausgesetzt.