Luxus-Hochhaus in Florida:Das Haus übertrifft mit 200 Metern die örtliche Tower-Konkurrenz

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Becker und Heiler sind des Lobes voll über die Zusammenarbeit mit Dezer Development. Herausgekommen ist aus dieser für beide Seiten so "beglückenden Synergie" ein Wohnturm, der mit seinen knapp 200 Metern Höhe zwar noch nicht an den Wolken kratzt, aber damit die Tower-Konkurrenz am Ort übertrifft.

Und es ist nicht nur die schwarze, mit viel Glas versehene Fassade, welche die Nachbargebäude in den Schatten stellt, es sind vor allem sein Interieur und die Vielzahl an technischen Innovationen, welche die Luxusresidenz aktuell so einzigartig machen. 132 Wohneinheiten sind auf 60 Etagen verteilt. Die "kleinsten" beginnen bei knapp 400 Quadratmetern, die größten - zwei Penthouse-Wohnungen - breiten sich auf fast 1600 Quadratmetern aus. Glasfronten vom Boden bis zur Decke ermöglichen eine spektakuläre Sicht auf den Atlantik und halten angeblich jedem in dieser Gegend so häufig auftretenden Hurrikan stand. Auf den breiten Balkonen der Residenzen befinden sich je ein Pool und eine Open-Air-Küche. Das Penthouse hat sogar je zwei davon. Dazu kommen dort riesige Wohn- und Esszimmerflächen, vier Schlafzimmer mit sieben Bädern und, und, und...

Der Parkplatz ist direkt in der Wohnung

Der absolute Clou für die Erbauer aber sind die drei gläsernen Automobil-Aufzüge, mit deren Hilfe die Bewohner ihre Autos in ihr Apartment mitnehmen können, egal, auf welchem Stockwerk sie wohnen. Platz für Autos gleich neben Wohn- oder Schlafzimmer ist genug. Stellplätze für bis zu vier Autos bieten die kleineren Wohnungen. Oben unter dem Dach kommt sogar ein ganzer Fuhrpark (neun Autos) in der Sky-Garage unter. Projektchef Dezer hat den Lift konstruieren und vor dem Einbau aufwendig testen lassen. Und er hat ihn schlau auf den Namen "Dezervator" patentieren lassen.

Was noch? Der Turm hat viel Service-Personal und -Einrichtungen wie Restaurant, Fitness-Center, Beauty-Salon, Kino, Golf-Simulator und PC-Spielräume.

Wie viele Bewohner es hier geben wird, weiß keiner. Überhaupt reden weder Dezer noch die Porsche-Leute gern über die Käufer. Miamis Presse aber weiß mehr: Russische Oligarchen sind darunter, ein sehr reiches Ehepaar aus Polen, ein paar lateinamerikanische Supermänner, die gleich mal bar bezahlt hätten. Auch kann man in einschlägigen Inseraten bereits Verkaufsangebote für die Eigentumswohnungen aus dem neuen Tower finden - mit Preisaufschlag, versteht sich.

Der Tower ist so gut wie ausgebucht

Der spektakuläre Turm, gerade eröffnet, schon ein schnödes Spekulationsobjekt? Das sehen die Erbauer nicht so. Man habe Leute gesucht, die den "Wow-Effekt" haben wollten, sagt Dezer. Und natürlich das Geld für dieses Luxus-Universum besitzen. Die Rechnung ist wohl aufgegangen. Der 560 Millionen Dollar teure Tower ist so gut wie ausgebucht. Die Käufer, darunter angeblich 22 Milliardäre, hätten dafür zwischen fünf und knapp 33 Millionen Dollar hingeblättert, heißt es. Das summiere sich auf 840 Millionen Dollar. Ein gutes Geschäft für Dezer, aber auch für Porsche Design, wie Becker betont. "Das garantieren schon die Lizenzgebühren."

Porsche Design wird weitermachen als Lizenzgeber für Wohntürme für Superreiche. In Frankfurt ist bereits der nächste Tower projektiert. Bei São Paulo ist ein weiterer geplant. Und was ist mit London? "Da überlegen wir noch", sagt Dezer lächelnd.

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