Teuer, groß und überaus selten: Wer einen Maybach fährt, der hat es geschafft. Nur wenige der von Daimler produzierten Edelkarossen gibt es weltweit. Doch gerade die geringen Stückzahlen des luxuriösen Automobils machen dem Stuttgarter Hersteller zu schaffen. Deswegen verhandelt er nun offenbar mit dem britischen Sportwagenbauer Aston Martin über eine mögliche Zusammenarbeit. Das sagte jedenfalls Aston Martin-Chef Ulrich Bez dem Handelsblatt.

Es könnte demnach sein, dass die Briten den Maybach-Bau übernehmen. "Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir Autos in kleinen Stückzahlen kostengünstig entwickeln können. Da gibt es nicht allzu viele Alternativen zu uns", sagte Bez in dem Gespräch mit dem Blatt.
Unternehmenskreise bestätigten, dass die Stuttgarter mit Aston Martin im Gespräch sind. Ein Daimler-Sprecher wollte sich dazu allerdings nicht äußern und sagte nur, dass es zum Maybach nichts Neues zu berichten gebe.
Daimler überlegt nämlich schon seit längerem, ob die Maybachs mit rund 200 Einheiten pro Jahr komplett eingestellt oder mit einem Partner weiterentwickelt werden sollen. Noch im Juni sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche: "Es gibt da draußen offensichtlich Unternehmen, die mehr Erfahrung mit geringen Stückzahlen haben als wir."
Damals war auch über eine Konzeptstudie spekuliert worden, welche die Schwaben mit Aston Martin erstellen und die bei der weltgrößten Automobilmesse IAA Mitte September gezeigt werde solle. Das Unternehmen wies diese Berichte zurück.
Bez sagte dem Handelsblatt auch, dass Aston Martin derzeit noch mit weiteren möglichen Partnern verhandele. Eine Entscheidung über die neue Zusammenarbeit solle noch bis Ende des Jahres fallen.