BMW M6 Coupé:Straßensportler mit Trinkproblem

Auch mit 560 PS lässt es sich im M6 von BMW auf der Straße entspannt gleiten. Auf Knopfdruck wird er zum Rennwagen. Dieser Spagat gelingt beeindruckend. Allerdings wird der M6 dann zum Säufer. Doch mit einem Grundpreis von 123.500 Euro ist der BMW ohnehin ein teures Vergnügen.

Jürgen Wolff

BMW M6 Coupé

Straßensportler mit Trinkproblem

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Auch mit 560 PS lässt es sich im M6 von BMW auf der Straße entspannt gleiten. Auf Knopfdruck wird er zum Rennwagen. Dieser Spagat gelingt beeindruckend. Allerdings wird der M6 dann zum Säufer. Doch mit einem Grundpreis von 123.500 Euro ist der BMW ohnehin ein teures Vergnügen. Nach dem Cabrio bringt BMW im Herbst das M-Coupé der 6er-Reihe auf den Markt. Angetrieben wird es nicht mehr von einem Zehnzylinder, sondern von einem vorne längs angeordneten, hoch drehenden V8-Motor mit zwei Turboladern und 560 PS. Das entspricht einem Leistungsgewicht von 3,3 Kilogramm pro PS. Den gleichen Motor findet man auch im BMW M5.

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Das maximale Drehmoment von 680 Newtonmetern steht im Drehzahlbereich von 1500 bis 5750 Kurbelwellenumdrehungen zur Verfügung - also fast schon ab Leerlaufdrehzahl. Seine Höchstleistung von 560 PS erreicht der Motor zwischen 6000 und 7000 Touren. Bei einer um 10 Prozent höheren Motorleistung und einem um 30 Prozent gesteigerten maximalen Drehmoment gegenüber dem Vorgänger wurden Kraftstoffkonsum und CO2-Ausstoß um mehr als 30 Prozent reduziert.

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Der hohe Wirkungsgrad des Motors sorgt für einen schinbar angenehmen Nebeneffekt: Das neue BMW M6 Coupé kommt im EU-Testzyklus auf einen Durchschnittsverbrauch von 9,9 Litern je 100 Kilometer und einen CO2-Wert von 232 Gramm pro Kilometer - statt 14,8 Litern wie sein Zehnzylinder-Vorgänger.

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In der Realität sieht das anders aus: Bei einer ersten Ausfahrt zeigte der Bordcomputer einen Verbrauchsschnitt von knapp zwölf Litern auf 100 Kilometer an. Auf der Rennstrecke - und dafür ist ein M6 nunmal gebaut - zieht der BMW den Sprit maßlos durch die Benzinleitungen: Bei einem Durchschnittswert von 29,5 Litern kapituliert der Bordcomputer. Er zeigt einfach nicht mehr als den einprogrammierten Maximalwert von 29,5 an.

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Den Motorleistungen angemessen sind die Beschleunigungswerte: Auf 100 km/h schafft es das M6 Coupé - begleitet von einem tiefen, sich steigernden Grollen aus den vier Endrohren - in 4,2 Sekunden, auf 200 km/h in 12,6 Sekunden.

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Außerhalb des Rennstreckeneinsatzes sollen serienmäßig die Start-Stopp-Funktion und weitere Efficient Dynamics Technologien wie die Bremsenergie-Rückgewinnung und die volumenstromgeregelte Ölpumpe den Verbrauch drosseln.

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Die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Bei Bestellung des M-Fahrerpakets und nach Absolvierung eines Fahrertrainings entdrosselt der Hersteller den Wagen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt dann bei 305 km/h.

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Doch auch mit den Höchstgeschwindigkeitszügeln sind Überholvorgänge auf Landstraßen, vor denen man mit den meisten anderen Fahrzeugen aus gutem Grund zurückschrecken würde, im M6 problemlos möglich, ohne auch nur einen Schweißtropfen zu vergießen. Eine Berührung des spontan reagierenden Gaspedals und der M6 schießt los.

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Unterstützt wird das 4,4 Liter große Triebwerk dabei von einem M-Getriebe, das im automatisierten ebenso wie im manuellen Betrieb drei Schaltprogramme zur Wahl stellt. Anders als sonst üblich lassen sich die Einstellungen auf Knopfdruck im Hinblick auf Lenkung, Dämpfer und Getriebe modifizieren. Mit dem M-Differenzial ist die Kraftverteilung zwischen dem rechten und dem linken Hinterrad an die jeweilige Fahrsituation anpassbar.

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Die geschwindigkeitsabhängige Lenkkraftunterstützung bietet drei Kennlinien zur Konfiguration. Links und rechts vom Lenkrad befinden sich fest angeordnete Schaltwippen für die manuelle Gangwahl. Das Fahrwerk verfügt über eine eigenständig entwickelte Vorder- und Hinterachskinematik, die dynamische Dämpferkontrolle ist serienmäßig. Zur Dämpfercharakteristik stehen ebenfalls drei Kennfelder zur Auswahl. In der Komfort-Einstellung ist der M6 ein bequemer Gleiter, im Sport-Modus ein Zwitter und in der Sport Plus-Einstellung gibt er gnadenlos jede Zigarettenkippe auf der Fahrbahn an die Wirbelsäule der Insassen weiter. Je nach Stimmung und Situation lässt sich also mit dem M6 Coupé gemütlich cruisen oder auf Kurvenjagd gehen.

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Wie bereits das Vorgängermodell ist auch das neue BMW M6 Coupé serienmäßig mit einem Dach aus gewichtsoptimiertem carbonfaserverstärktem Kunststoff ausgestattet. Der Wagen ist eigentlich als Viersitzer konzipiert. Der Raumkomfort im Fond sei gegenüber den Vorgängermodellen spürbar gesteigert worden, sagt BMW. Real sollte man jedoch dort allenfalls Kleinkindern im Kindersitz den Aufenthalt zumuten. Das Ladevolumen des Kofferraums beträgt 460 Liter.

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Zu den Besonderheiten im Innenraum des M6 zählen neu entwickelte M-Sportsitze und das M-spezifische Cockpit. Individuell konfigurierte Gesamt-Setups können mit zwei Tasten am Lenkrad gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden.

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Schon als Basispreis sind 123.600 Euro fällig, fürs Cabrio gar 131.000 Euro. Wer sich für einen ähnlich schnellen, 400 PS starken Porsche 911 S entscheidet, zahlt rund 20.000 Euro weniger. Und beim M6 ist bei 123.600 Euro noch längst nicht Schluss: Wer mehr will, muss drauf zahlen. So werden für Keramik-Bremsen 8700 Euro fällig, für eine Volllederausstattung 7670 Euro oder für ein Navigationsgerät mindestens 2760 Euro. Doch der typische M6-Kunde schaut auf eines zuletzt - aufs Geld. BMW weiß das.

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