Auto:Porsche-Teststrecke: Ausbaupläne in Italien vorerst gestoppt

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Der Schriftzug „Porsche“ steht hinter dem Logo des Unternehmens. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

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Bari/Stuttgart (dpa) - Nach massivem Protest von Umweltschützern gegen den Ausbau einer riesigen Porsche-Teststrecke im Süden Italiens hat die italienische Region Apulien das Projekt vorerst gestoppt. Aktivisten hatten zuletzt rund 40.000 Unterschriften gegen die Pläne des Stuttgarter Autobauers gesammelt. Der Präsident der Region im „Stiefelabsatz“ des Landes habe nun ein Machtwort gesprochen und beschlossen, die Vereinbarung über das Projekt am Testgelände auszusetzen, hieß es am Mittwochabend in einer Mitteilung.

„Die Region zeigt einmal mehr, dass sie das öffentliche Interesse, das der Durchführung des Projekts zugrunde liegt, mit dem Umweltschutz in Einklang bringen will“, sagte Michele Emiliano laut Mitteilung. Die Region habe in Übereinstimmung mit dem Umweltministerium in Rom eine Entscheidung getroffen, um einige Aspekte des Verfahrens zu überdenken. Eine Reaktion von Porsche auf die Aussetzung der Ausbaupläne stand zunächst noch aus.

Porsche betreibt unweit der Gemeinde Nardò nur wenige Kilometer vom Golf von Tarent entfernt eines der modernsten Testzentren der Welt. Das Nardò Technical Center (NTC) beinhaltet insbesondere die kreisförmige Teststrecke Pista di Nardò mit einer Länge von 12,6 Kilometern und einem Durchmesser von etwa vier Kilometern. Das Gelände verfügt zudem über weitere Fahrzeugteststrecken. Auf dem mehr als 700 Hektar großen Gelände beschäftigt sich Porsche mit der Hochleistungsprüfung von neuen Fahrzeugen.

Die Pläne des Autobauers, die Teststrecke auszubauen, sorgen bei Umweltschützern und Anwohnern für Unmut. Für den Ausbau will Porsche Medienberichten zufolge etwa 450 Millionen Euro in die Hand nehmen. Dafür würden eine riesige Fläche an Landschaft sowie Teile eines Waldes für das Projekt geopfert werden müssen, beklagen Umweltschützer. Zwar gebe es Pläne, den abgeholzten Teil des Waldes später wieder aufzuforsten, dies geht den Aktivisten aber nicht weit genug.

© dpa-infocom, dpa:240328-99-494962/3

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