Was nur machte dieser Fuchs hier? Das fragten sich britische Weltenbummler auf den Falklandinseln schon im Jahr 1690; und 1833 fragte sich das auch Charles Darwin. Zwischen lauter kleinen Kreaturen lebte auf den abgelegenen Inseln ein einziges Säugetier: der Falklandfuchs.
Heute ist er ausgerottet, aber das Erbgut eines Exemplars, das Charles Darwin persönlich sichergestellt hat, gibt nun doch noch eine Antwort auf die alte Frage nach der Herkunft des einsamen Tiers, schreiben Forscher vom Australian Centre for Ancient DNA (Nature Communications, online).
Zahlreiche Theorien hatten die Existenz des Fuchses auf den entlegenen Inseln zu erklären versucht: Womöglich war ein Rudel mit einer Eisscholle angekommen. Vielleicht hatten ihn auch frühe Menschen mitgebracht; immerhin waren die Falklandfüchse, wie Darwin notierte, derart zahm, dass sie aus der Hand fraßen.
Eine vergangene Landbrücke erschien dagegen unwahrscheinlich - sie hätte auch anderen Säugern den Zugang ermöglicht.
Der Vergleich der DNA mit anderen ausgestorbenen Füchsen enthüllt nun: Der Falklandfuchs hat sich nicht (wie bisher gedacht) vor 300.000 Jahren abgesondert, sondern erst vor 16.000 Jahren - auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit.
Damals habe es zwischen dem Kontinent und den Inseln submarine Terrassen gegeben, so die Forscher. Wenn die See an diesen flachen Stellen zufror, konnte der Fuchs hinüberlaufen und unterwegs Robben oder Pinguine fangen. Kleinere Säuger wie Ratten aber wären auf dem Eis verhungert.