Astronomie:Weltraumteleskop "Kepler" ist erwacht

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Diese Zeichnung zeigt das Weltraumteleskop Kepler im All. (Foto: dpa)

Der unbemannte Flugkörper hatte sich vergangene Woche überraschend in den Notfallmodus versetzt. Es war nicht das erste Problem mit dem Gerät, das schon mehr als 1000 Planeten entdeckt hat.

Tagelang hielten die Mitarbeiter der Weltraumbehörde Nasa den Atem an. Das Weltraumteleskop Kepler hatte Ende vergangener Woche überraschend den Notfallmodus eingeschaltet, in dem seine Funktionen auf ein Minimum reduziert sind. Vier Tage später twitterten Nasa-Wissenschaftler des Ames Research Centers in Kalifornien erleichtert: "Es war ein langes Wochenende für Kepler und das Team, aber das Raumfahrzeug ist wiederhergestellt!"

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Über die Ursache des Ausfalls 120 Millionen Kilometer von der Erde entfernt gibt es bisher keine Informationen.

Erfolgreiche Bilanz: Mehr als 1000 Planeten entdeckt

Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler (1571-1630) benannte Raumflugkörper soll mithilfe eines extrem empfindlichen Fernrohrs Planeten suchen, auf denen möglicherweise Leben existieren könnte. Kepler kreist seit 2009 um die Sonne und hat seither mehr als 4700 Hinweise auf ferne Planeten gefunden, von denen bisher 1044 bestätigt wurden. Im vergangenen Jahr erspähte das Weltraumteleskop den bislang erdähnlichsten Planeten, der den Namen "Kepler-452b" bekam. Der Planet im Sternbild des Schwans ist etwa 60 Prozent größer als die Erde und kreist wie diese um eine Sonne - Anzeichen für Leben fanden die Wissenschaftler auf Kepler-452b jedoch bisher nicht.

Alte und neue Probleme

Die ursprüngliche Mission von Kepler war bereits im Mai 2013 wegen eines technischen Problems mit dessen Orientierung abgebrochen worden. Das Forschungsprogramm musste sich an den begrenzten "K2"-Modus des Teleskops anpassen.

Nun ist Kepler zwar wieder aus dem Koma aufgewacht - doch der Notfallmodus hat vermutlich mehr von dem knapp bemessenen Treibstoff verbraucht. Und die Kommunikation mit Kepler ist wegen der großen Entfernung schwierig: Laut Nasa braucht ein Signal 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurück zu gelangen.

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