Werbevertrag beendet:Opel trennt sich von Lena

Lesezeit: 2 min

Bitte verbessern Sie das schlechte Opel-Image! Mit diesem Auftrag trat Lena Meyer-Landrut vor einem Jahr ihren Job als Werbebotschafterin des Konzerns an. Nun beendet Opel die Zusammenarbeit. Eine andere junge Künstlerin bleibt aber unter Vertrag.

Es gab eine Zeit, da gelang Lena Meyer-Landrut einfach alles. Sie gewann den Eurovision Song Contest, untermauerte Stefan Raabs Ruf als Deutschlands Vorzeige-Entertainer und verzauberte für einen Sommer das ganze Land.

Lena Meyer-Landrut wirbt nicht mehr für Opel. (Foto: dpa)

Dann übernahm sie noch einen Job, der schwieriger war als die Rettung des Weltklimas: Sie sollte das fürchterlich schlechte Image der darbenden deutschen Traditionsmarke Opel wieder aufpolieren. Im Spätsommer 2010 engagierte der Autokonzern die Sängerin als Markenbotschafterin.

Ein Jahr später ist alles anders: Statt der Titelverteidigung im Grand Prix erreichte Lena nur Platz zehn, Stefan Raab hat schon lange keinen neuen Star mehr entdeckt - und Lenas Zeit bei Opel ist nun auch vorbei. "Wir machen nicht weiter mit Lena", sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke.

Der Deal mit Lena hatte ein klares Ziel: Die Sängerin sollte die Marke vor allem für junge Menschen wieder interessant machen. Immerhin kursierte damals eine Umfrage der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach, nach der Opel für junge Menschen "die mit Abstand uninteressanteste Marke" sei. Zwar mag sich das Image zuletzt punktuell verbessert haben. Doch bis heute hat es die Tochter des amerikanischen Autoriesen GM nicht nachhaltig geschafft, junge Menschen für seine Produkte zu begeistern - auch nicht mit Lenas Hilfe.

Die wirtschaftliche Entwicklung ist nur bedingt erfolgreich. Zwar verkaufte Opel bis Ende Juni gemeinsam mit der britischen Schwester-Tochter Vauxhall in Europa 50.000 Fahrzeuge, steigerte den Marktanteil auf 6,4 Prozent und machte im zweiten Quartal 2011 wieder Gewinn. "Dies ist das erste Mal seit Jahren, dass wir wieder einen Überschuss erzielt haben", schrieben Stracke und Aufsichtsratschef Nick Reilly in einem Brief an die Belegschaft. Der Restrukturierungs- und Wachstumsplan zeige "ganz offensichtlich erste Erfolge", erklärten die Manager. Dazu kommt aber ein gravierendes Problem: Die Konzernmutter GM versichert zwar ständig, Opel stünde nicht mehr zum Verkauf - doch eine Strategie ist bisweilen schwer auszumachen.

Mit Lenas Zeit als Markenbotschafterin war Opel-Chef Stracke dennoch zufrieden. "Lenas Einsatz hat uns bei der Vermarktung des neuen Corsa sehr geholfen. Aber man kann das nicht überstrapazieren. Irgendwann ist es auch gut", sagte der Opel-Chef. "Verträge mit Werbepartnern laufen üblicherweise ein Jahr. Nach ihrem zehnten Platz beim Europvision Song Contest im Mai hat sie sich ja eine mehrwöchige Auszeit genommen, deshalb ist es zuletzt etwas ruhig um sie geworden.

Auch das Management der Sängerin zeigte sich zufrieden: "Der Vertrag läuft ganz regulär wie vereinbart zum Ende des Jahres aus. Das ist weder überraschend noch handelt es sich um eine Trennung", hieß es auf Anfrage. "Der Fokus bei der Zusammenarbeit zwischen Lena und Opel lag vor allem auf der Einführung des neuen Opel Corsa. Diese Mission wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Opel Corsa und insbesondere das Modell Satellite hat sich erfolgreich verkauft."

Doch das Ende der Zusammenarbeit mit Lena Meyer-Landrut bedeutet nicht, dass die Marketingabteilung von Opel bald ohne Musik leben muss. Für das neue Opel-Elektromodell Ampera wirbt die aus Georgien stammende britische Sängerin und Songwriterin Katie Melua - und diese Zusammenarbeit laufe weiter, bestätigte Stracke.

© sueddeutsche.de/aum/hf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: