Google ist laut Medienberichten bei der Schnäppchen-Webseite Groupon mit einem Kaufangebot von bis zu sechs Milliarden Dollar abgeblitzt. Die Gespräche seien ergebnislos abgebrochen worden, berichteten unter anderem die New York Times und das Wall Street Journal.
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Google bot für Groupon laut Medienberichten 5,3 Milliarden Dollar plus eine ergebnisabhängige Zusatzzahlung von 700 Millionen Dollar. Groupon ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und auch in Deutschland aktiv. Die jährlichen Erlöse werden nach jüngsten Angaben auf bis zu eine Milliarde Dollar geschätzt und die Zahl der Mitglieder auf bis zu 35 Millionen.
Google will lokaler werden
Die Grundidee der Webseite ist, dass es einen Vorteilspreis gibt, wenn eine Mindestanzahl von Käufern etwa für einen Restaurant-Gutschein oder ein Wellness-Angebot erreicht wird. Wird die Käuferanzahl verfehlt, findet der Deal nicht statt. Bei Groupon lande normalerweise etwa die Hälfte des Gutscheinpreises, hieß es. Daher sei das Startup nach wenigen Monaten profitabel gewesen.
Google war den Berichten zufolge sehr an Groupon interessiert, um sein Geschäft mit lokalen Angeboten zu verstärken. Der Konzern verdient sein Geld immer noch vor allem mit kleinen Werbeanzeigen, die im Umfeld der Internet-Suche eingeblendet werden. Der Suchmaschinenanbieter versucht seit Jahren, sein Geschäft auf andere Bereiche auszuweiten. Sein bisher größter Zukauf war die Übernahme der Online-Werbefirma DoubleClick für 3,1 Milliarden Dollar im Jahr 2007.
Groupon prüfe nun weitere Alternativen wie einen Börsengang oder eine größere Investition ohne Komplettverkauf, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Zuletzt hatte sich auf diese Weise der Groupon-Konkurrent LivingSocial 175 Millionen Dollar vom weltgrößten Online-Händler Amazon gesichert.