Trump-Regierung:US-Handelsminister empfiehlt hohe Strafzölle auf Stahlimporte

Schmelzer im Schutzanzug

Verhängt die US-Regierung Strafzölle auf den Import von Stahl? Präsident Trump muss bis zum 11. April darüber entscheiden.

(Foto: dpa)
  • Das US-Handelsministerium hat Präsident Trump empfohlen, hohe Strafzölle auf Stahlimporte zu verhängen.
  • Handelsminister Ross präsentierte Trump mehrere Optionen. Der Präsident muss bis zum 11. April entscheiden, ob er den Empfehlungen folgt.
  • Die Aktienkurse von US-Stahlkonzernen schossen nach Bekanntwerden der Pläne in die Höhe.

Die USA erwägen zum Schutz ihrer heimischen Wirtschaft hohe Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. US-Handelsminister Wilbur Ross veröffentlichte am Freitag seine Vorschläge, die er vor einem Monat US-Präsident Donald Trump vorgelegt hatte. "Die Frage war, ob die Nationale Sicherheit beeinträchtigt ist. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass sie das ist", sagte Ross.

Als Reaktion darauf schossen die Börsenkurse von US-Stahlkonzernen in die Höhe: Die Aktien von AK Steel und U.S. Steel gewannen rund zehn Prozent. Aluminium und Stahl spielen in den USA eine große Rolle für die Rüstungsindustrie.

Ross schlug drei Möglichkeiten vor, um die US-Stahlindustrie gegen Billigimporte zu schützen. Erste Option sei ein genereller Zoll auf Stahleinfuhren aus allen Ländern, der dann bei mindestens 24 Prozent liegen würde. Zweite Möglichkeit seien gezielte Zölle auf Importe aus zwölf Ländern, darunter China, Russland und Indien sowie die Türkei als einziges Nato-Land. Deutschland, wo unter anderem Stahllieferungen der Salzgitter AG unter Beobachtung der US-Behörden standen, wäre hier ausgespart, müsste jedoch wie allen anderen Länder seine Exporte auf dem Niveau von 2017 einfrieren. Dritte Option wäre ein Verzicht auf Zölle. Im Gegenzug würden Importe aber auf ein Niveau von 63 Prozent der Vorjahresmenge eingefroren.

US-Präsident Donald Trump muss bis zum 11. April eine Entscheidung hinsichtlich der Stahlimporte treffen, bis zum 19. April hinsichtlich der Aluminium-Importe, für die Ross ebenfalls Strafzölle empfahl. Beim Aluminium sind die vorgeschlagenen Zölle geringer. Außerdem wären weniger Staaten betroffen.

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