Tarifstreit:Arbeitgeber verweigern mehr Kita-Lohn

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  • Im Kita-Tarifstreit sieht der Verhandlungsführer der kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, keinen Spielraum für ein höheres Angebot.
  • Mit großer Mehrheit haben Gewerkschaftsmitglieder den Schlichterspruch im Kita-Tarifstreit am Wochenende abgelehnt.

Arbeitgeber wollen nichts drauflegen

Nach der Ablehnung des Schlichterspruchs im Kita-Tarifstreit durch die Gewerkschaften drohen erneut Streiks. Die Arbeitgeber geben sich hart und wollen keine weiteren Zugeständnisse machen. "Ich sehe keine Luft nach oben", sagte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, der Passauer Neuen Presse. "Es war auch für die Arbeitgeber nicht leicht, Akzeptanz für den Schlichterspruch zu finden. Das Ergebnis war nicht einstimmig", sagte er. Der Verband habe auch Austritte von Gemeinden zu verzeichnen gehabt, denen der Vorschlag bereits zu teuer war.

Das sind die nächsten Schritte im Tarifstreit

Einem Bericht der Rheinischen Post zufolge will Verdi neue Kita-Streiks vor dem Ende der Schulferien in Baden-Württemberg und Bayern Mitte September vermeiden. Es gehe darum, mögliche Streiks bundesweit zeitlich einheitlich zu organisieren, heißt es in Gewerkschaftskreisen. Dem Blatt zufolge soll es voraussichtlich nicht zu breiten, flächendeckenden Streiks, sondern zu Schließungen an ausgewählten Standorten kommen.

Die Gewerkschaft will an diesem Dienstag über das weitere Vorgehen entscheiden. Am Donnerstag wollen sich dann Gewerkschaften und Arbeitgeber wieder zu Tarifverhandlungen zusammensetzen.

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Die Schlichtung im Tarifstreit für Erzieher und Sozialarbeiter ist gescheitert. Verdi-Chef Bsirske sieht einen "klaren Handlungsauftrag, den Streik fortzusetzen".

Von Ulrike Nimz

Bei einer Abstimmung hat die Gewerkschaftsbasis den Schlichterspruch von Ende Juni mit großer Mehrheit abgelehnt. Dieser sieht Gehaltserhöhungen zwischen zwei und 4,5 Prozent vor. Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, erklärte die Schlichtung für die insgesamt etwa 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter daraufhin für gescheitert und fügte hinzu: "Der Streik wird fortgesetzt" - falls die Arbeitgeber nicht kräftig nachlegen.

Städte- und Gemeindebund rechnet mit neuen Streiks

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, warnte dagegen in der Rheinischen Post, mehr als durchschnittlich plus drei Prozent Gehalt könnten sich die Kommunen nicht leisten. "Noch mehr Geld würde auch das Gehaltsgefüge im öffentlichen Dienst der Kommunen sprengen." Dann wollten etwa auch die Feuerwehrleute mehr Geld. "Ich befürchte, dass es wieder zu Streiks in vielen Kitas kommt", sagte Landsberg.

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