Schifffahrt - Rostock:Erstmals seeseitige Betankung mit Flüssiggas in Rostock

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Rostock (dpa/mv) - Im Rostocker Überseehafen ist erstmals ein Schiff seeseitig mit Flüssiggas (LNG) betankt worden. Dabei betankte das nach Angaben des Betreibers Nauticor derzeit weltgrößte LNG-Bunkerschiff "Kairos" die "Orion 1", teilte der Rostocker Hafen mit. Der Vorgang sollte noch bis zum Abend dauern. Das 117 Meter lange Bunkerschiff "Kairos" hat eine Kapazität für rund 7500 Kubikmeter LNG (liquefied natural gas). Es war im Februar 2019 von der CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer getauft worden. Nauticor ist eine Tochterfirma des Linde-Konzerns.

Die Übertragung des Gases erfolgte durch einen sogenannten kryogenen Schlauch, der Temperaturen von rund minus 160 Grad standhält. Die deutschlandweite Premiere dieser Art von Schiff-zu-Schiff-Betankung war im vergangenen Oktober im Elbehafen Brunsbüttel über die Bühne gegangen.

Wie ein Nauticor-Sprecher sagte, gebe es zwar noch einige andere Bunkerschiffe, die in Betrieb sind. Sie hätten aber alle geringere Ladekapazitäten als die "Kairos". Neue Schiffe mit größeren Kapazitäten seien im Bau.

Für den maritimen Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, ist LNG die umweltverträglichste Kraftstoff-Option für die Seeschifffahrt. Derzeit sei das mit hohen Schadstoffemissionen verbundene Schweröl der vorherrschende Kraftstoff. Bei einem Wechsel hin zu Flüssigerdgas gehe der Ausstoß von Schwefeloxiden und Feinstaubpartikeln um fast 100 Prozent und der von Stickoxiden um mehr als 70 Prozent zurück.

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