Russlands Präsident Wladimir Putin erwägt einem Bericht zufolge den Verkauf von Anteilen des staatlichen Ölkonzerns Rosneft OJSC an China und Indien. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, sei Russland bereit, 19,5 Prozent der Anteile zu verkaufen. Dies entspreche einem Wert von ungefähr 11 Milliarden Dollar. Es wäre die größte Privatisierung in der Geschichte des Landes.
Putin könnte das Geld gut gebrauchen. Durch die zuletzt niedrigen Energiepreise und die westlichen Sanktionen ist das Land finanziell geschwächt. Indien und China würden die Finanzreserven des Unternehmens weiter erhöhen. Aber auch geopolitisch wäre die Beteiligung wichtig für Russland.
Mehr davon "wären nett"
Seit der Westen nach der Krim-Annektion Sanktionen gegen Russland erhoben hat, orientiert sich das Land zunehmend am asiatischen Markt. Wenn sich nun Indien und China, die beiden Nationen mit dem am schnellsten wachsenden Energiebedarf, am russischen Staatskonzern beteiligen, wäre das ein weiterer Schritt in diese Richtung. Eine gemeinsame Beteiligung würde auch bedeuten: gemeinsame Ziele. China und Indien haben bereits ihr Interesse an einer Übernahme der Anteile signalisiert.
Ob es wirklich zu einem gemeinsamen Deal der verfeindeten Staaten China und Indien kommt, ist allerdings unklar. Indiens Energieminister sagte am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg: "Wir sind keine Rivalen." Es gebe bereits Kooperationen von China und Indien im Energiebereich, fügte er hinzu. Und mehr davon "wären nett".
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Eins ist sicher: Eine Begrenzung der Öl-Fördermenge, die weltwirtschaftlich so wichtig wäre, steht nicht auf Khalid al-Falihs Plan.
Dass er bereit ist, Anteile an Rosneft zu verkaufen, kündigte Putin bereits im April an. Von potenziellen Käufern war bei seinem Auftritt im russischen Fernsehen noch nicht die Rede. Über die Gründe für den möglich Verkauf aber schon: "Wir brauchen das Geld", sagte Putin.