Konsumklima:Deutschland im Kaufrausch

Vor kurzem sah es noch so aus, als könnte sich die Stimmung der Konsumenten in Deutschland verdüstern. Doch davon wollen die Konsumforscher der GfK nichts mehr wissen: Jetzt hilft nur noch ein Wort: Euphorie.

Es ist kein Kaufen gegen die Krise, sondern ein Kaufen trotz Krise: Nach einer kurzen Atempause steigt die Stimmung der Verbraucher in Deutschland wieder an. Die Konsumenten gingen davon aus, dass die Konjunktur in den kommenden Monaten an Fahrt gewinne, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK mit. Damit seien die Chancen weiter gestiegen, dass sich der Aufwärtstrend, der seit Anfang dieses Jahres zu beobachten sei, auch in den kommenden Monaten fortsetzen könne, hieß es.

Die Kauflaune ist also ungebrochen: Der Konsumklimaindex verbesserte sich im Oktober auf 7,1 Punkte, nach revidiert 7,0 Zählern im September.

"Gradezu euphorisch"

Die GfK bestätigte deshalb ihre Prognose, dass der private Konsum in Deutschland 2013 real um etwa ein Prozent zunehmen werde. "Steigende Beschäftigung sowie stabile Arbeitslosenzahlen in Verbindung mit realen Einkommenszuwächsen der Beschäftigten sind die wichtigsten Gründe für die positive Binnenkonjunktur", hieß es zur Erläuterung.

Nach einem kleinen Dämpfer im Vormonat schätzten die rund 2000 Befragten der repräsentativen monatlichen Studie die Aussichten im September wieder positiver ein. "Geradezu euphorisch" seien die Verbraucher derzeit zum Geldausgeben bereit, wie die GfK erklärte. "Sie halten den Moment für günstig, gerade größere Anschaffungen zu tätigen. Hinzu kommen die historisch niedrigen Zinsen."

Pessimistischer bewerteten die Menschen hingegen die Entwicklung ihrer Einkommen. Neben der Angst vor weiteren Belastungen aus der Euro-Schuldenkrise dürfte auch der starke Anstieg bei den Lebensmittelpreisen ein Grund dafür sein, erläuterte die GfK.

© Süddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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