Hauptversammlung nach Abgasaffäre:VW-Aktionäre entlasten Vorstand

Bei der Hauptversammlung haben die Aktionäre den VW-Vorstand vollständig entlastet, obwohl die Staatsanwaltschaft gegen zwei Mitglieder ermittelt. (Foto: Bloomberg)

Der Entlastung von Ex-Konzernchef Winterkorn und dem amtierenden VW-Markenchef Diess wollen nicht alle zustimmen - das ist allerdings ein symbolischer Akt.

Die VW-Aktionäre haben auf der Hauptversammlung den gesamten Vorstand entlastet. Dies galt trotz heftiger Kritik seitens der Aktionäre am Nachmittag als sicher, da VW mehrheitlich der Familien-Dachgesellschaft Porsche SE gehört, die ihre Zustimmung angekündigt hatte.

Allerdings trug der Großaktionär Niedersachsen die Entscheidung nicht mit. Das Land enthielt sich bei der Abstimmung über die Entlastung des zurückgetretenen Ex-Konzernchefs Martin Winterkorn und des amtierenden VW-Markenchefs Herbert Diess. Niedersachsen hält 20 Prozent der Anteile an Volkswagen.

Niedersachsens Enthaltungen traten im Ergebnis deutlich zutage, auch wenn die Stimmen der anderen Aktionäre bei Winterkorn und Diess trotzdem zur Entlastung reichte. Eine Sprecherin der Landesregierung wollte den Vorgang nicht kommentieren, sie stellte auch keine Stellungnahme in Aussicht.

Sowohl der amtierende Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch als auch der zurückgetretene Vorstandschef Martin Winterkorn wurden mit jeweils mehr als 97 Prozent der Stimmrechte für das vergangene Skandaljahr entlastet.

Kurz vor dem Aktionärstreffen war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen des Verdachts auf Marktmanipulation Ermittlungen gegen Ex-Chef Winterkorn und den amtierenden VW-Markenchef Herbert Diess eingeleitet hat.

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