Apple-Chef Steve Jobs:Lust auf ein "dickes, fettes" Risiko

Die Aktionäre von Apple wollen Geld sehen - doch Unternehmenschef Steve Jobs interessiert das nicht. Er hat ganz andere Pläne.

Die Aktionäre von Apple können sich nicht beklagen. Im vergangenen Jahr hat sich der Wert der Aktie mehr als verdreifacht. Doch es reicht ihnen nicht. Unternehmenschef Steve Jobs soll noch mehr dafür tun, dass der Aktienkurs steigt.

Steve Jobs hält die Schatztruhe von Apple verschlossen. Auf der Hauptversammlung im kalifornischen Cupertino wies der Konzernchef Forderungen von Aktionären zurück, er möge doch das reichlich vorhandene Geld als Dividende ausschütten.

Alternativ solle er einen Aktienrückkauf starten. Das treibt gewöhnlich den Kurs in die Höhe.

Eigenes Geld statt Kredit

Der Konzern saß Ende letzten Jahres auf 25 Milliarden Dollar an Barem oder kurzfristig verfügbaren Anlagen.

Der Erfolg des Handys iPhone, des Musikspielers iPod und der Mac-Computer hat Apple zu einem der reichsten Unternehmen der Welt gemacht. Auch das Musikportal iTunes macht sich gut. Mittlerweile sind mehr als zehn Milliarden Lieder über die virtuelle Theke gegangen.

Jobs sagte, er wolle das Finanzpolster bewahren, um auch mal ein "dickes, fettes" Risiko eingehen zu können. Oder um größere Zukäufe stemmen zu können, ohne gleich einen Kredit aufnehmen zu müssen.

Damit würde Apple allerdings von seinem Kurs abweichen. Bislang hat der Elektronikkonzern nur kleinere Technologiefirmen übernommen.

Am Freitag gewannen die Papiere von Apple in Europa im frühen Geschäft knapp zwei Prozent. Gerüchten zufolge plant Apple einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4. Das macht die Aktie optisch billiger und verursacht darum oft einen kleinen Kursschub. Ein Sprecher des Unternehmens sagte indes, dass dieser Schritt nicht geplant sei. Die Aktionäre störte das offenbar nicht.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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