WTA-Turnier in Linz:Görges gewinnt, Lisicki scheidet aus

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Julia Görges kommt beim Tennis-Turnier in Linz weiter, Lisicki scheidet aus. Trotz neun Punkten Rückstands gibt Dortmunds Nationalspieler Mario Götze die Meisterschaft noch nicht verloren. Ivica Olic sieht beim VfL Wolfsburg gar keine Mannschaft, Trainer von Montpellier wird nach seiner Entgleistung in Schalke für ein Champions-League-Spiel gesperrt.

in Kürze

Tennis, Frauen-Turnier: Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe) hat beim WTA-Turnier im österreichischen Linz als erste Deutsche das Viertelfinale erreicht. Die 23-Jährige setzte sich im Achtelfinale der mit 220.000 Dollar (169.000 Euro) dotierten Veranstaltung mit 6:3, 6:3 gegen die Schweizerin Romina Oprandi durch.

"Ich habe versucht, aggressives Tennis zu zeigen, damit Romina nicht zu ihrem Spiel findet. Das ist mir ganz gut gelungen", sagte Görges. In der Runde der letzten Acht trifft die an Nummer fünf gesetzte Görges nun auf die Tschechin Lucie Hradecka oder Sofia Arvidsson aus Schweden.

Ausgeschieden ist dagegen Sabine Lisicki. Die Berlinerin hatte in ihrem Auftaktmatch gegen die Lokalmatadorin Patricia Mayr-Achleitner keine Chance. Mit 1:6, 3:6 unterlag die 23-Jährige der Österreicherin, die in der Weltrangliste 134 Plätze hinter Lisicki rangiert. Nach lediglich 65 Minuten war das Spiel für die letztjährige Wimbledon-Halbfinalistin beendet. Mit zahlreichen Fehlschlägen ermöglichte Lisicki ihrer Gegnerin, die nur dank einer Wild-Card am Turnier teilnehmen durfte, immer wieder einfache Punkte.

Bundesliga, Borussia Dortmund: Trotz neun Punkten Rückstand auf den FC Bayern hält Dortmunds Spielmacher Mario Götze eine Aufholjagd in der Bundesliga wie in der Vorsaison durchaus für möglich. "Uneinholbar sind die Bayern bestimmt nicht", sagte der Fußball-Nationalspieler der Bild (Mittwoch). Die Münchner, die alle sieben Saisonspiele gewonnen hatten, hätten sich zwar früh von der Konkurrenz abgesetzt. "Aber warum sollten wir Angst vor ihnen haben?", meinte Götze. "Wir versuchen jetzt wieder, unsere Punkte zu holen. Der Rest wird sich zeigen." Während der vergangenen Saison lag der BVB zeitweise acht Zähler hinter den Münchnern, wurde am Ende dann aber doch Meister.

VfL Wolfsburg: Der Wolfsburger Stürmer Ivica Olic hat den fehlenden Zusammenhalt des VfL auf dem Feld kritisiert. "Wir sind keine Mannschaft", sagte der Angreifer des Zweitletzten der Fußball-Bundesliga Wolfsburger Medien: "Wir haben einen guten Kader und sind in der Kabine ein Team, aber das haben wir leider bisher nicht auf dem Platz gezeigt." Der ambitionierte Club hat nur zwei Tore nach sieben Spieltagen auf dem Konto. Olic zeigte sich angesichts der Krise ratlos: "Ich frage mich abends vor dem Schlafengehen auch immer wieder: Warum haben wir nicht mehr Punkte? Warum haben wir nicht mehr Tore?" Der vor der Saison von Bayern München gekommene Angreifer hat einen der zwei VfL-Treffer erzielt.

Der ständige Wechsel der Startformation ist nach Meinung von Torwart Diego Benaglio kein Problem. "Für mich sind das Ausreden", sagte der VfL-Kapitän bei Sport1. "Wir sind mit dem Kader seit Beginn der Vorbereitung zusammen und wir haben genügend Zeit gehabt, um uns zu finden." Trainer Felix Magath hat bisher 22 Spieler eingesetzt und vor allem in der Offensive und im defensiven Mittelfeld rotiert.

Champions League, HSC Montpellier: Der Trainer des französischen Fußball-Meisters HSC Montpellier, Rene Girard, ist vom europäischen Fußballverband UEFA für ein Spiel gesperrt und zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 5000 Euro belegt worden. Girard hatte am vergangenen Mittwoch im Champions League-Spiel bei Schalke 04 eine obszöne Handbewegung gegenüber der Bank der Gastgeber gemacht, nachdem sein Team noch den 2:2-Ausgleich erzielt hatte.

Girard wird seinem Team im nächsten Champions League-Spiel am 24. Oktober gegen Olympiakos Piräus fehlen. Montpellier wurde darüber hinaus eine Geldstrafe von 17.000 Euro auferlegt. Französische Fans hatten während des Spiel Feuerwerkskörper auf den Rängen abgebrannt. Girard und Montpellier haben die Möglichkeit innerhalb der nächsten drei Tage Einspruch gegen die Urteile einzulegen.

Tennis, ATP-Tour: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber hat beim ATP-Turnier in Shanghai den Einzug ins Achtelfinale verpasst. Nach einem Freilos zum Auftakt unterlag der an Nummer 16 gesetzte Augsburger in der zweiten Runde dem Spanier Feliciano Lopez nach 72 Minuten mit 3:6, 4:6. Für den Weltranglisten-19. war es im sechsten Duell mit seinem zehn Positionen schlechter eingeordneten Kontrahenten die vierte Niederlage.

Nowitzki in Berlin
:"Ich glaube, ich bin zu alt zum Dunken"

Alle Augen auf Dirk Nowitzki: Im Freundschaftsspiel der Dallas Mavericks gegen Alba Berlin feiern die Fans den deutschen NBA-Profi. Unerwartet knapp gewinnen die Mavericks, auch Nowitzki offenbart vor dem Saisonstart noch Schwächen - die sind ihm sogar ein bisschen peinlich.

Florian Mayer hat sein Zweitrundenmatch gegen Olympiasieger Andy Murray aus Großbritannien abgesagt. Den Bayreuther plagt eine Rippenverletzung, die ihn zu einer Wettkampfpause zwingt, hieß es am Mittwoch am Rande der mit 3,5 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung der bedeutenden Masters-Serie. US-Open-Sieger Murray trifft nun auf den Franzosen Gilles Simon oder Alexandr Dolgopolow aus der Ukraine.

Bundesliga, VfB Stuttgart: Dieter Hundt, Aufsichtsratschef beim VfB Stuttgart, hat Trainer Bruno Labbadia kritisiert. Der Stuttgarter Coach hatte zuletzt die Etatsenkung von knapp 20 Millionen Euro als Grund für den verkorksten Saisonstart herangezogen. Hundt sagte der Bild (Mittwochausgabe): "Mit der Aussage kann ich wenig anfangen. Wir haben unverändert den fünft- oder sechstteuersten Kader. Wenn wir uns daran orientieren, dann hat die Mannschaft noch Luft nach oben. Das ist für mich die Benchmark. Wir dürfen nicht vergessen, dass es praktisch die identische Mannschaft ist, die die vergangene Rückrunde als Dritter abgeschlossen hat - wobei auch mir bewusst ist, dass es im Fußball keine Garantie für den Erfolg gibt."

Basketball, Dirk Nowitzki: Ohne den angeschlagenen Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks beim FC Barcelona eine deutliche Niederlage kassiert. Der NBA-Meister von 2011 verlor am Dienstagabend im Palau Sant Jordi das zweite und letzte Testspiel auf seiner Europa-Tour mit 85:99 (40:42). Nowitzki nahm wegen eines Blutergusses im rechten Knie nur auf der Bank Platz. Die Verletzung dürfte den 34-Jährigen aber nach ersten Berichten zu keiner längeren Auszeit in der Vorbereitung auf die kommende Saison in der nordamerikanischen Profiliga zwingen. Beste Werfer für Barcelona waren Kapitän Juan Carlos Navarro und der Amerikaner Pete Mickeal mit jeweils 19 Punkten. Bei Dallas kam der deutsche Nationalcenter Chris Kaman drei Tage nach dem knappen 89:84-Erfolg bei ALBA Berlin auf 15 Zähler und zehn Rebounds. Nach der engen ersten Halbzeit erteilte der 17-malige spanische Meister dem US-Team zeitweise eine Lehrstunde und zog durch einen 21:7-Lauf im dritten Viertel auf 74:56 davon. Dallas zeigte zumindest Moral, konnte aber nur noch auf sechs Punkte Rückstand verkürzen. Spätestens mit dem fünften erfolgreichen Dreipunktewurf von Navarro zum 97:85 sicherte Barcelona seinen insgesamt dritten Sieg über eine Mannschaft aus der NBA.

Handball: Die Rhein-Neckar Löwen bleiben die Mannschaft der Stunde in der Handball-Bundesliga. Das Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson besiegte am Dienstagabend in der Mannheimer SAP Arena die SG Flensburg-Handewitt mit 30:27 (13:12) und baute seinen Startrekord auf sieben Erfolge in sieben Partien aus. Der Vizemeister aus Norddeutschland hingegen kassierte seine erste Niederlage. Beste Torschützen der Gäste waren Anders Eggert (6/4) und Thomas Mogensen (6), für die Badener trafen Kim Ekdahl du Rietz und Alexander Petterson (jeweils 7) am häufigsten. Flensburg hatte schon zu Beginn riesige Probleme gegen den variablen und bissigen Angriff der Hausherren. Erst zum Ende der ersten Hälfte kam die aggressiver auftretende Mannschaft von Coach Ljubomir Vranjes besser ins Spiel und ging mit nur einem Tor Rückstand in die Pause. "Sie hatten im Angriff zu viele Ballverluste", analysierte Bundestrainer Martin Heuberger im TV-Sender Sport1 zur Halbzeit den Leistungsabfall der Löwen. Nach dem Wechsel präsentierten sich die Badener aber wieder konzentrierter und gaben den Sieg in dem Härtetest nicht mehr aus der Hand.

Fußball, 1. FC Nürnberg: Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg ist auf dem besten Weg, schuldenfrei zu werden. Die Franken haben das vergangene Geschäftsjahr 2011/12 mit einem Gewinn von vier Millionen Euro abgeschlossen und den "nicht durch Vereinsvermögen gedeckten Fehlbetrag" auf 2,33 Millionen Euro gedrückt. Das gaben die Franken am Dienstag auf ihrer Mitgliederversammlung bekannt.

Dem Fehlbetrag stehen laut Vereinsangaben "ausreichend stille Reserven" gegenüber. Sportvorstand Martin Bader sagte, auf diese Bilanz könne der FCN "ein wenig stolz sein". Die Veranstaltung in der Mestersingerhalle komme aber aufgrund der sportlich schwierigen Lage mit vier Niederlagen nacheinander "zwei Wochen zu spät", meinte er nur halb im Scherz. Im Vorjahr hatte der Club mit 4,3 Millionen Euro Gewinn bilanziert, der Fehlbetrag lag damals noch bei 6,36 Millionen Euro.

"Wir haben unsere Zielsetzung, den Verein weiter zu konsolidieren, erreicht", sagte Finanzchef Ralf Woy. Der FCN habe die "Schieflage weiter deutlich verbessert" und sei "in vernünftige wirtschaftliche Bahnen zurückgekehrt". Der hohe Schuldenstand war eine Altlast aus dem Abstieg in der Saison 2007/08. Der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr sei vor allem das Produkt der Transfererlöse in Höhe von 6,4 Millionen Euro für Philipp Wollscheid (Bayer Leverkusen) und Nachschläge für die Wechsel von Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund) und Dennis Diekmeier (Hamburger SV). Die Gesamterträge sind beim Club in der vergangenen Saison um 1,7 Millionen Euro auf 57,1 Millionen Euro leicht gesunken.

Wutreden im Fußball
:"Scheißstimmung" im Land der "Mülleimer"

Die Pressekonferenz der Bayern-Bosse ist im Kanon des Genres "Wutrede" schon jetzt ein Klassiker. In Erinnerung sind noch viele andere Ausraster des Fußballs. Ein Rückblick.

Der Etat für den Lizenzspieler-Bereich lag mit 20,5 Millionen Euro fast um vier Millionen Euro unter dem des Vorjahres. Der Club soll laut Woy künftig weiter wirtschaftlich gesunden, dabei sportlich allerdings wettbewersfähig bleiben. "Wir wollen uns nicht kaputtsparen", sagte er. Sollte es notwendig sein, könnte der Verein in der Winterpause personell nachlegen, machte Woy deutlich.

Nationalmannschaft, Prämien: Die deutschen Nationalspieler können im Falle einer erfolgreichen Qualifikation für die Fußball-WM 2014 in Brasilien bis zu 200.000 Euro an Prämien pro Mann kassieren. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich vor den Qualifikations-Partien in Irland und gegen Schweden mit den Spielern auf 20.000 Euro pro Einsatz verständigt, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Die DFB-Auswahl bestreitet insgesamt zehn Partien. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für das Turnier in Brasilien.

Das Prämien-Modell entspricht nach Verbandsangaben exakt dem der Qualifikation für die letzte Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Es wurde zwischen DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und dem von Kapitän Philipp Lahm angeführten Spielerrat der Nationalmannschaft vereinbart. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach begrüßte die "schnelle" und "unproblematische" Einigung. "Dies zeigt einmal mehr, wie vertrauensvoll das Verhältnis zu unserer A-Nationalmannschaft ist", äußerte der Verbandschef in einer DFB-Mitteilung.

Fußball, Christoph Metzelder: Fußballprofi Christoph Metzelder plant nach dieser Saison seinen Abschied vom Bundesligisten FC Schalke 04. Das kündigte der ehemalige Nationalspieler am Dienstag im Fachmagazin "RevierSport" an. "Ich gehe im Hinblick auf die derzeitige Situation davon aus, dass im Sommer für mich in Schalke Schluss ist. In diese Richtung gehen auch meine Planungen", erklärte Metzelder.

Er hätte für eine mögliche Entscheidung des Clubs, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, Verständnis: "Das ist eigentlich auch die Pflicht des Vereins, wenn ich sehe, was da aus der Jugend rauskommt." Eine Entscheidung, was er nach seiner Zeit auf Schalke machen wolle, möchte Metzelder im Frühjahr 2013 treffen: "Das steht noch nicht an und kommt auch darauf an, was sich an Optionen, vielleicht auch im Ausland, für mich ergeben wird." Seit seinem Wechsel von Real Madrid zum FC Schalke bestritt der frühere Dortmunder Metzelder 48 Bundesligaspiele für den Club. In dieser Saison wurde er von Trainer Huub Stevens noch nicht eingesetzt, hatte aber auch erneut mit Verletzungen zu kämpfen.

Ski Alpin, Kathrin Hölzl: Die sportliche Zukunft der ehemaligen Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl ist weiter unklar. "Seit gut sechs Wochen bin ich wieder in Behandlung. Zwischendurch stand ich schon mal kurz auf den Ski, aber ich habe nach wie vor Probleme mit dem Rücken. Die Schmerzen waren nie weg", sagte Hölzl in der tz. Ein Ende der Beschwerden kann die Skirennfahrerin nicht vorhersagen. "Das geht nicht von heute an morgen, das kann Wochen oder Monate dauern." Hölzl hatte im Februar 2011 als Titelverteidigerin ihre WM-Teilnahme nach dem ersten Durchgang wegen Schmerzen abgebrochen. Im Dezember 2011 kehrte sie für ein Weltcup-Rennen kurz zurück auf den Schnee, danach widmete sie sich ihrer Genesung. Zwischenzeitlich führte sie ihre Probleme auf eine Stoffwechselerkrankung zurück, die vermutlich aus einer Herzmuskelentzündung aus dem Jahr 2007 entstand. Beim Deutschen Skiverband hält man Hölzl die Tür zur Rückkehr auf. "Wir erwarten, dass sie irgendwann zurückkommt. Dann braucht sie bestimmt ein spezielles Training", sagte Damen-Cheftrainer Thomas Stauffer. Hölzl war sogar mit ins Trainingslager nach Neuseeland gereist. Dieses hatte sie aber vorzeitig wegen Beschwerden abgebrochen.

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