Alle Augen auf Dirk Nowitzki: Im Freundschaftsspiel der Dallas Mavericks gegen Alba Berlin feiern die Fans den deutschen NBA-Profi. Unerwartet knapp gewinnen die Mavericks, auch Nowitzki offenbart vor dem Saisonstart noch Schwächen - die sind ihm sogar ein bisschen peinlich. Drei Tage lang Basketball-Wahnsinn in Berlin: Mit den Dallas Mavericks bestritt NBA-Held Dirk Nowitzki ein Freundschaftsspiel gegen Alba Berlin. 14.500 Fans strömten in die Arena am Ostbahnhof, manche auch aus Nowitzkis Heimatstadt.
"Die letzten drei Tage waren unvergesslich", sagte Nowitzki über das Hallenmikrofon und bedankte sich damit bei seinen deutschen Fans. Die antworteten ihm mit tosendem Beifall und Standing Ovations. Am Donnerstag war Nowitzki beim öffentlichen Training erstmals zu bestaunen, anschließend besuchte er zahlreiche PR-Termine.
Für die Dallas Mavericks, mit denen Nowitzki 2011 die Meisterschaft in der NBA gewonnen hatte, war der Trip nach Berlin Teil der Saisonvorbereitung. Trainer Rick Carlisle machte um den Einsatz des "German Wunderkind" gegen Alba Berlin keinen Hehl: "Er wird anfangen", sagte er auf die Frage, was er mit Nowitzki in der Partie gegen Berlin vorhätte.
In der Partie selbst waren die Dallas Mavericks unerwartet schwach, Alba Berlin bereitete den NBA-Profis einige Probleme. Im Sommer wurde die Mannschaft aus Nordamerika runderneuert, acht neue Spieler müssen integriert werden - in Zusammenspiel und Abstimmung haperte es daher noch.
Auch Nowitzki präsentierte sich nach dem Sommer noch nicht in Topform. Lediglich acht Punkte konnte er zum 89:84 (45:39)-Sieg der Mavericks beitragen, sechs von neun Würfen verfehlten ihr Ziel. Einer sogar recht spektakulär: Allein vorm Korb missglückte ihm ein Dunking. "Der war ein bisschen peinlich. Ich glaube, ich bin zu alt zum Dunken", sagte Nowitzki später.
Auf Seiten der Berliner machte vor allem Deon Thompson mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam, er allein sorgte für 20 Punkte seines Klubs. Die Berliner waren über das gesamte Spiel nicht abzuschütteln, konnten den Favoriten am Ende aber nicht bezwingen. Rick Carlisle war vom Auftreten der Außenseiter überrascht. "Sie haben dem Spiel phasenweise ihren Stempel aufgedrückt", sagte der Meistertrainer von 2011, "sie sind ein sehr gut trainiertes Team, ich war davon sehr beeindruckt."
Alba-Trainer Sasa Obradovic fand für die engagierte Leistung seiner Mannschaft ebenfalls lobende Worte. "Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, weil wir bis zum Schluss um den Sieg gespielt haben", sagte er. Das knappe Ergebnis wusste Obradovic dennoch einzuordnen: "Man sollte das aber nicht überbewerten. Wir müssen auf dem Boden bleiben, denn wir sind schon in der Saison, Dallas hat erst eine Woche in der Vorbereitung absolviert."
Zusammen mit Nationalmannschafts-Kollege Chris Kamen und den anderen Spitzen-Basketballern der Mavericks war nach der Partie noch Autogramme-Schreiben angesagt. Am Sonntag verabschiedeten sich die NBA-Profis wieder von der Hauptstadt. Am Dienstag steht in Spanien der zweite Europa-Test gegen den FC Barcelona an. Zuvor wollte die Mannschaft den Fußball-Clasico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid besuchen. "Wir werden aus den letzten Tagen jetzt das Beste machen und in Barcelona ein gutes Spiel abliefern", sagte Nowitzki. Danach bleiben 20 Tage bis zum NBA-Eröffnungspiel bei Titelfavorit Los Angeles Lakers: "Das müsste locker langen, damit wir alle an einem Strang ziehen und uns noch weiter verbessern können."