WM 2018:Niederlande hat kaum noch Chancen auf WM in Russland

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Werden bei der WM 2018 in Russland wohl nur Zuschauer sein: Der Niederländer Vincent Janssen (vorn) und sein Team. (Foto: dpa)
  • Trotz eines 3:1 (1:0) bei Außenseiter Weißrussland wird die Niederlande aller Voraussicht nach die WM-Endrunde 2018 in Russland verpassen.
  • Im Kampf um Rang eins und damit die direkte WM-Qualifikation hat Frankreich nach einem 1:0 (1:0) in Bulgarien in der Gruppe A die besten Chancen.
  • Nigeria qualifizierte sich mit dem deutschen Trainer Gernot Rohr zum sechsten Mal für eine WM-Endrunde.

Auch zwei späte Tore und ein glücklicher Auswärtssieg können den Niederländern kaum noch Hoffnungen auf die Fußball-WM 2018 machen. Der WM-Dritte von 2014 gewann am Samstag in Weißrussland zwar 3:1 (1:0), hat aber nur noch eine Minimalchance auf einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe A.

Nur bei einem Sieg mit sieben Toren Differenz gegen Schweden am Dienstag könnte Oranje das WM-Aus noch abwenden.

Davy Proepper hatte die Niederlande zunächst in Führung gebracht (24. Minute), nach dem Ausgleich von Maksim Wolodko (55.) trafen Bayern-Akteur Arjen Robben per Foulelfmeter (84.) und Memphis Depay in der Nachspielzeit. Durch den hohen Sieg Schwedens waren die Chancen der Niederländer ohnehin schon stark gesunken.

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Frankreich mit Chancen auf die direkte Qualifikation

Vor dem abschließenden Spieltag liegt Oranje vier Punkte hinter Spitzenreiter Frankreich, der in Bulgarien 1:0 (1:0) gewann. Blaise Matuidi sorgte bereits in der dritten Minute für den so wichtigen Siegtreffer der Equipe Tricolore. Im Kampf um Rang eins und die direkte Qualifikation für Russland hält Frankreich nach dem Sieg über Bulgarien nach wie vor alle Trümpfe in der Hand. Der Spitzenreiter (20 Punkte) empfängt zum Abschluss Weißrussland.

Der Tabellenzweite Schweden, der beim 8:0 (3:0) gegen Luxemburg den höchsten Länderspiel-Sieg seit 1954 feierte, ist drei Punkte voraus. Die Schweden hatten nicht zuletzt dank der Treffsicherheit des ehemaligen Hamburgers Marcus Berg ihre Chance auf die direkte Qualifikation gewahrt. Berg erzielte beim 8:0 (3:0)-Kantersieg gegen Luxemburg vier Treffer.

Spannend bleibt es bis zum Schluss in der Gruppe B, in der die Schweiz nach wie vor die besten Karten hat. Das Team von Trainer Vladimir Petković gewann gegen Ungarn 5:2 (3:0) und liegen mit der Optimalausbeute von 27 Punkten aus neun Spielen auf Rang eins vor Portugal. Der Europameister setzte sich gegen Andorra 2:0 (0:0) durch und kann am Dienstag die Schweiz mit einem Sieg noch an der Spitze ablösen. Die Portugiesen haben 24 Zähler, aber die bessere Tordifferenz.

Nigeria bei WM dabei

Das nigerianische Team des deutschen Trainers Gernot Rohr qualifizierte sich zum sechsten Mal für eine WM-Endrunde. Die Super Eagles besiegten am vorletzten Spieltag der Afrika-Gruppe B den Verfolger Sambia 1:0 (0:0) und bauten den Vorsprung auf uneinholbare sechs Punkte aus. Alexander Iwobi vom FC Arsenal (73.) erzielte das Tor für den Olympiasieger von 1996. Nigeria ist damit seit 1994 WM-Stammgast - mit Ausnahme der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

Dortmunds Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang wird in Russland aber fehlen. Der Angreifer verspielte mit Gabun durch ein 0:3 (0:1) in Casablanca gegen Marokko die letzte Chance auf das WM-Ticket. Kapitän Aubameyang spielte 90 Minuten durch, konnte sich aber nur selten in Szene setzen. In der Tabelle der Afrika-Gruppe C belegen die Gabuner mit fünf Punkten nur den dritten Platz hinter Marokko (9) und der Elfenbeinküste (8). Die Treffer für die Marokkaner gingen komplett auf das Konto von Khalid Boutaib (38./56./72.).

In der Europa-Gruppe H unterstrich Belgien, das sich als erstes europäisches Team die Fahrkarte für Russland gesichert hatte, seine gute Verfassung. Die Roten Teufel gewannen beim Tabellenzweiten Bosnien-Herzegowina 4:3 (1:2) und blieben damit ungeschlagen. Die Gastgeber müssen mit 14 Punkten weiter um die Teilnahme an den Play-offs zittern, da Griechenland mit seinem deutschen Trainer Michael Skibbe 2:1 (2:1) auf Zypern gewann und mit 16 Zählern nun im Vorteil im Kampf um Platz zwei ist. Griechenland empfängt beim Showdown Gibraltar, Bosnien-Herzegowina spielt in Estland.

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