WM-Finale gegen Argentinien:Löw zückt den Zettel

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Zettel, die zweite: Joachim Löw erinnert an das Elfmeterschießen von 2006 gegen Argentinien, als Torwart Lehmann die Vorlieben der gegnerischen Schützen von einem Spickzettel ablas. (Foto: REUTERS)

Die DFB-Elf ist bereit für das große Finale, daran lässt Joachim Löw keinen Zweifel. Der Bundestrainer warnt davor, die Argentinier nur auf Zauberfuß Lionel Messi zu reduzieren. Beim möglichen Elfmeterschießen soll ein altbekannter Trick helfen.

Joachim Löw war bestens vorbereitet. Ein Journalist fragte ihn am Samstag im Bauch des Maracanã-Stadions, ob und wie er seine Mannschaft für ein mögliches Elfmeterschießen im WM-Finale gegen Argentinien präpariere. Der Journalist erinnerte noch an das vorerst letzte Elfmeterschießen der Deutschen gegen Argentinien, er erwähnte die wichtigsten Protagonisten von einst (Lehmann! Zettel!).

Und während er noch ein wenig in der Vergangenheit rührte, nestelte Löw an seinem roten DFB-Pullover. Dann hielt er dem Journalisten einen weißen Zettel (!) vor die Nase. Wie damals, als Torwarttrainer Andy Köpke seinem Torhüter ein Zettelchen zusteckte.

Vermutlich hatte Löw den Scouting-Bericht über die argentinische Elfmeter-Abteilung nicht ins Maracanã mitgebracht. Der 54-Jährige versicherte aber: "Wir kennen die Vorlieben der Argentinier. Auch wenn die Schützen die Ecken oft wechseln." Bleibt nur zu hoffen aus deutscher Sicht, dass Torwart Manuel Neuer seinen Spickzettel nicht auf einem seiner Ausflüge vor dem Strafraum verliert.

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Der Bundestrainer führte derweil gut 24 Stunden vor dem WM-Finale in Rio de Janeiro eine gute Balance aus Lockerheit und Fokus vor. Ähnliches, so Löw, spüre er auch bei den Spielern. "Wir haben das richtige Maß an Selbstbewusstsein, wir haben Respekt, aber keine Angst. Wenn wir unsere Qualität durchbringen können, dann werden wir dieses Spiel gewinnen", sagte der 54-Jährige.

Zugleich warnte er vor den Stärken des Gegners. "Wer denkt, dass es einfach wird, der hat sich mit Argentinien nicht intensiv beschäftigt. Die Mannschaft lebt nicht allein von Messi", betonte Löw. Er erwartet im Finale ein "Duell auf Augenhöhe". Die Mannschaft sei jetzt defensiv viel besser organisiert als 2010.

Schweinsteigers Gefühl

Neben Löw gibt sich auch Bastian Schweinsteiger zuversichtlich "Ich habe ein gutes Gefühl. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft das, was sie kann, auf den Platz bringt", sagte der Nationalspieler am Samstag knapp 24 Stunden vor der Partie im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro.

"Wir wissen, dass wir sehr gut Fußball spielen können, wir müssen es nur noch einmal auf den Platz bringen", so Schweinsteiger. Es werde mit Sicherheit nicht einfach, "aber wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, können wir auch so eine Weltklassemannschaft schlagen."

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