Hans-Joachim Watzke hat einen Einblick in die Planungen von Borussia Dortmund gewährt. "Wir werden uns noch im Januar mit Michael Zorc bezüglich der Vertragsverlängerung zusammensetzen", sagte der BVB-Geschäftsführer im Trainingslager im südspanischen La Manga. Nach Trainer Jürgen Klopp, der sich Ende Oktober vorzeitig bis 2018 an den BVB band, wäre die Unterschrift von Sportdirektor Zorc und damit eine weitere vorzeitige Vertragsverlängerung ein logischer Schritt. Watzke sagte: "Man soll nicht trennen, was zusammengehört." Zorc hatte das Amt 1998 nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn angetreten und ist noch bis 2016 gebunden.
Watzke äußerte sich auch zu den Personalplanungen für den Kader der kommenden Saison. Viel verriet er allerdings nicht. "Nur so viel: Wir werden auf jeden Fall im Sommer investieren." Zorc konkretisierte: "Wir werden in jedem Fall einen oder sogar zwei Stürmer holen." Der bisher gesetzte Angreifer Robert Lewandowski wird die Westfalen am Saisonende ablösefrei in Richtung Bayern München verlassen.
In der bis Ende Januar laufenden Transferperiode hat sich der BVB trotz der Erfahrungen aus der Verletzenmisere in der Hinrunde Zurückhaltung auferlegt. "Wir haben entschieden, dass wir uns wohlfühlen mit unserem aktuellen Kader. Der Transfermarkt bietet derzeit ohnehin nur ein überschaubares Angebot an für uns interessanten Spielern", sagte Zorc. Ohnehin sei er kein großer Freund von Wintertransfers. Viel wichtiger sei es, die Mannschaft in Spanien in eine gute Verfassung zu bringen. Das Ziel sei es, sich in der Tabelle zu verbessern.
Platz vier, zwölf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter aus München und besonders die drei Heimniederlagen in Serie vor der Weihnachtspause haben bei den Borussen eine Trotzreaktion provoziert. Die Feststellung, dass der BVB in der laufenden Saison gegen keinen der unmittelbaren Konkurrenten punkten konnten, konterte Watzke lakonisch: "Es ist untypisch für uns, dass wir gegen die Großen verlieren."
Der BVB ist auf der Suche nach seiner alten Spielstärke, nachdem sich die Dauerverletzten Marcel Schmelzer, Mats Hummels und auch Ilkay Gündogan auf dem besten Weg zu einem kurzfristigen Comeback befinden. In langen Hosen und Trainingspullis trainieren sie derzeit bei Temperaturen von 15 Grad mit ihren Teamkollegen auf einem sattgrünen Rasen. Trainer Klopp hat den Schwerpunkt auf das Pressing und Spiel gegen den Ball gelegt. Während der Übungseinheiten unterbricht er mehrfach das Spiel und korrigiert lautstark auch kleinste Fehler. Erste Ergebnisse will der Kandidat für die Wahl zum Welt-Trainer des Jahres schon zum Auftakt der Testspiel-Serie am Samstag (16 Uhr) gegen den belgischen Spitzenklub Standard Lüttich sehen.