Tennis:Roger Federer verpasst sein elftes Wimbledon-Finale

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Roger Federer rutscht während des fünften Satzes aus. (Foto: Getty Images)
  • Der Kanadier ist zu stark, Roger Federer kommt im fünften Satz nicht mehr zurück
  • Für Milos Raonic ist es das erste Grand-Slam-Finale seiner Karriere.
  • Hier geht es zu den Ergebnissen von Wimbledon.

Der zweite Fünfsatz-Krimi war einer zu viel. Nach einer erneuten Nervenprobe über 3:25 Stunden ist Roger Federer im Halbfinale von Wimbledon ausgeschieden. Der siebenmalige Titelträger aus der Schweiz unterlag dem kanadischen Aufschlagriesen Milos Raonic 3:6, 7:6 (7:3), 6:4, 5:7, 3:6 und erlebte eine bittere Premiere: Nach zehn erfolgreichen Halbfinals scheiterte er im All England Club zum ersten Mal.

Raonic (25) zog dagegen als erster Kanadier in der 130-jährigen Turniergeschichte ins Endspiel ein. Dort trifft er am Sonntag (15 Uhr MESZ/Sky) entweder auf Andy Murray (Großbritannien) oder Tomas Berdych (Tschechien). Das Match gegen Federer drehte Raonic, obwohl sein Sonderberater John McEnroe nicht in der Box saß. Der dreimalige Champion aus den USA kommentierte die Partie für die BBC, in Raonics Reihe hatte dafür Heidi Klum Platz genommen.

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Federer kämpfte wie verbissen um seine Chance, erneut ins Finale des bedeutendsten Tennisturniers der Welt einzuziehen. Nach dem Drei-Stunden-Thriller im Viertelfinale, als er gegen den Kroaten Marin Cilic drei Matchbälle abgewehrt hatte, gingen dem 34-Jährigen jedoch zunehmend die Kräfte aus. Dabei war der Sieg bereits zum Greifen nah. Im vierten Satz führte Federer beim Stand von 5:6 mit 40:0, ein weiterer Punkt hätte ihm zum Tiebreak gereicht. Zu diesem Zeitpunkt war er der deutlich bessere Spieler.

Wie aus dem Nichts verlor er jedoch die Konzentration und den Satz und musste sich zu allem Überfluss am Oberschenkel behandeln lassen. Im entscheidenden Durchgang stürzte Federer auf den heiligen Rasen und gab daraufhin seinen Aufschlag ab. Raonic ließ sich die Vorlage nicht mehr nehmen, zum Entsetzen des Publikums, das Liebling Federer wie gewohnt antrieb. Die Zuschauer ahnten: Vielleicht war dies die letzte Chance für Federer, seinen 18. Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Immerhin war Novak Djokovic, der ihn in den vergangenen beiden Jahren im Finale bezwungen hatte, schon in Runde drei ausgeschieden.

In Wimbledon spielte Federer nach langer Leidenszeit überraschend gut auf, solch eine Leistungssteigerung hatte er sich selbst am Anfang des Turniers kaum zugetraut. Nach einer Knie-Operation, einer Grippe und Rückenschmerzen hatte er seinen Start bei den French Open in Paris abgesagt, um in der Rasensaison die Wende herbeizuführen. Doch selbst bei den Vorbereitungsturnieren in Stuttgart und Halle/Westfalen verpasste er seinen ersten Titel der Saison und reiste mit Zweifeln in den Londoner Südwesten, wo sein letzter Titel nun bereits vier Jahre zurückliegt.

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