Sport kompakt:HSV und Investor beenden Kooperation

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Klaus-Michael Kühne wird sich wohl nicht an weiteren Spielertransfers des HSV beteiligen, Tiger Woods sucht seine Form, Krach um Zlatan Ibrahimovic beim FC Barcelona. Sport kompakt.

Die Kooperation zwischen dem Fußball- Bundesligisten Hamburger SV und Investor Klaus-Michael Kühne hat ein rasches Ende gefunden. Zwar hält der in der Schweiz lebende Hamburger Milliardär seine inzwischen auf 12,5 Millionen Euro angewachsene Finanzspritze für den Verein aufrecht, zu weiteren Beteiligungen an Spielertransfers wird es aber aller Voraussicht nach nicht kommen. "Der Vertrag mit Herrn Kühne ist damit erfüllt und abgearbeitet", sagte HSV-Aufsichtsratschef Horst Becker am Donnerstag das Ergebnis eines Treffens zwischen der HSV-Spitze und Kühne und bestätigte damit Medien-Berichte.

Der Speditionsunternehmer Klaus-Michael Kühne wird keine weiteren Millionen in den HSV investieren. (Foto: dpa)

Zum Auftakt des FedEx-Cups in New Jersey will sich Titelverteidiger Tiger Woods nach seiner Scheidung von Elin Nordegren wieder voll aufs Golfen konzentrieren. "Ich versuche meine alte Form wiederzufinden", sagte der 34-Jährige vor dem ersten Abschlag an diesem Donnerstag im Ridgewood Golf Club von Paramus/New Jersey. Sollte der Vorjahressieger nach dem Auftakt des Turnier-Highlights nicht unter die besten 100 Golfer vorrücken, wäre er in der kommenden Woche in Boston nur noch Zuschauer. Zudem muss Woods einmal mehr um seine Vormachtstellung in der Weltrangliste bangen: Verfolger Phil Mickelson kann zum neunten Mal in diesem Jahr die Nummer eins der Welt werden. In den vergangenen Wochen bekam Woods Tipps von Sean Foley, Swing Coach von Akron-Sieger Hunter Mahan. Einige Male klemmte sich Woods daraufhin etwa einen Golfhandschuh in die rechte Achselhöhle, um die Arme beim Full Swing aneinander zu halten. Er versuche, die neuen Techniken anzuwenden, sagte Woods. "Hoffentlich spiele ich den Rest des Jahres gut." Ob Foley sein neuer Trainer wird, sei noch nicht entschieden.

"Superhirn" Ross Brawn hat das Kunststück vor zwei Jahren schon einmal geschafft: Durch die frühzeitige Konzentration auf das folgende Jahr schuf er das Weltmeister-Auto 2009 und legte zudem die Grundlage für den Verkauf seines Teams an Mercedes. Jetzt ist solche Ingenieurskunst erneut gefragt, um den Silberpfeil im zweiten Jahr nach der werksseitigen Rückkehr der Schwaben auf Titelkurs zu bringen. "Unsere Konzentration gilt dem Auto für nächstes Jahr", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug vor dem Großen Preis von Belgien in Spa im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst. Abgeschenkt wird der Rest der laufenden Saison deshalb aber nicht. "Es wird auch technische Weiterentwicklung am aktuellen Fahrzeug geben." Momentan arbeite man parallel an beiden Autos, "aber sukzessive wird der Fokus auf 2011 wandern", sagte Haug. Rekordweltmeister Michael Schumacher ist gedanklich schon in der neuen Saison. Der 41-Jährige hat die Lust nicht verloren, "weil ich immer noch glaube, mein Ziel, den WM-Titel, erreichen zu können". Auch Haug geht davon aus, 2011 einen stärkeren Schumacher zu erleben. "Das augenblickliche Auto passt nicht sonderlich zu dem, was er braucht. Aber das wird sich ändern", sagte Haug: "Michael wird kommen und unsere technischen Voraussetzungen werden besser und besser werden." Auch vom zweiten Mercedes-Piloten, Nico Rosberg, zeigt sich Haug angetan und beschreibt, was den Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg auszeichnet: "Enormer Wille, totale Coolness und trotzdem viel Witz und viel Geist."

Krach um Zlatan Ibrahimovic beim FC Barcelona: Der schwedische Fußball-Nationalspieler hat sich bitter darüber beklagt, dass Barça-Coach Josep Guardiola ihn ignoriere. Der spanische Fußballmeister leitete derweil Verhandlungen mit dem AC Mailand über einen Wechsel des Torjägers ein. Ibrahimovic war vor einem Jahr als die teuerste Neuverpflichtung der Vereinsgeschichte von Inter Mailand zu Barça gewechselt. "Ich weiß nicht, was Guardiola will, denn er spricht nicht mit mir", sagte Ibrahimovic in der Nacht zum Donnerstag nach einem Testspiel des FC Barcelona gegen den AC Mailand (1:1). "In den vergangenen sechs Monaten hat der Trainer nur zweimal mit mir geredet." Guardiola meinte zu den Klagen des Stürmers: "Wenn ich nur zweimal mit ihm gesprochen habe, hatte das seine Gründe." Nähere Einzelheiten wollte der Trainer nicht nennen. Die Katalanen sind nicht grundsätzlich dagegen, "Ibra" an den AC Mailand zu transferieren; denn dem Schweden droht nach der Verpflichtung des Weltmeisters David Villa in Barcelona ein Reservistendasein. Ein möglicher Wechsel wird jedoch dadurch erschwert, dass die Ablöse für Milan als unerschwinglich gilt. Barça hatte für den Schweden vor einem Jahr eine Ablöse gezahlt, die auf über 60 Millionen Euro (40 Millionen plus Samuel Eto'o) geschätzt wurde. Es gilt daher als wahrscheinlicher, dass der AC Mailand sich mit Barça auf eine Ausleihe verständigt. Einem solchen Deal steht jedoch das Gehalt von "Ibra" entgegen. Dieses wird in der Presse auf zehn Millionen Euro netto im Jahr beziffert. Die Mailänder wollen für eine solche Summe nicht aufkommen.

Der Deutsche Basketball Bund startet mit der jüngsten Mannschaft seiner Geschichte in die kommende Weltmeisterschaft. Das Team bei den Welttitelkämpfen in der Türkei (28. August bis 12. September) hat einen Altersdurchschnitt von knapp 24 Jahren. Gleich sieben Spieler sind 22 Jahre alt oder jünger. Das Aufgebot von Trainer Dirk Bauermann: Robin Benzing (21 Jahre, Ulm), Demond Greene (31 Jahre, München), Per Günther (22 Jahre, Ulm), Steffen Hamann (29 Jahre, München), Elias Harris (21 Jahre, USA), Jan-Hendrik Jagla (29 Jahre, Polen), Christopher McNaughton (27 Jahre, Oldenburg), Tim Ohlbrecht (21 Jahre, Bonn), Tibor Pleiß (20 Jahre, Bamberg), Heiko Schaffartzik (26 Jahre, Türkei), Philipp Schwethelm (21 Jahre, Bremerhaven), Lucca Staiger (22 Jahre, Berlin).

Mit dem Rekord-Etat von 9,5 Millionen Euro startet der deutsche Handball-Meister THW Kiel in die Bundesliga-Saison 2010/11. Nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa stehen den 18 Vereinen insgesamt rund 71 Millionen Euro zur Verfügung. In der vergangenen Spielzeit waren es noch etwa 68,5 Millionen Euro. Die Top-Teams der Liga haben allesamt ihre Budgets aufgestockt. "Wir als Ligaverband haben Sorge zu tragen, dass nur so viel ausgegeben wird, wie auch eingenommen wird", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH. Er betonte, dass die wirtschaftliche Stabilität eines der Hauptziele des Ligaverbandes sei.

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