Sport kompakt:Maradona lästert

Lesezeit: 5 min

Diego Maradona beleidigt seinen Nachfolger, deutsche Volleyball-Frauen erfolgreich bei der WM, MSV Duisburg verpasst Sprung auf Platz zwei. Sport kompakt

Ein immer noch zutiefst gekränkter Diego Maradona hat sich vor der Präsentation seines Nachfolgers erneut als verbaler Heckenschütze hervorgetan. Der frühere argentinische Nationalcoach bezeichnete seinen designierten Nachfolger Sergio Batista als Clown und sprach ihm im Umgang mit Weltfuballer Lionel Messi die Sachkompetenz ab. "Batista kann niemanden glücklich machen. Wenn er sagt, Messi ist jetzt happy, dann liegt es daran, dass sich Batista wie ein Clown anzieht", spottete Superstar Maradona und stellte klar: "Mit mir als Trainer war Messi glücklich. Ich habe ihn verstanden wie kein anderer." Batista sollte am Dienstag offiziell als Nachfolger von Maradona als Nationaltrainer des zweimaligen Weltmeisters Argentinien vorgestellt werden. Der bisherige Interimscoach hatte am Montag der Verbandsspitze sein Konzept präsentiert. Dem 47-Jährigen, der die Argentinier 2008 in Peking zum Olympiasieg geführt hatte, waren in den letzten Monaten mit der Nationalelf Siege gegen Irland (1:0) und Weltmeister Spanien (4:1) gelungen.

Immer noch gekränkt: Diego Maradona. (Foto: dpa)

Die San Francisco Giants haben zum sechsten Mal die World Series in der Major League Baseball (MLB) gewonnen. Die Kalifornier setzten sich im fünften Finalspiel 3:1 gegen die Texas Rangers durch und entschieden die Serie mit 4:1 Siegen für sich. Die Giants hatten den Titel zuletzt im Jahr 1954 gewonnen. Damals war das Team allerdings noch in New York beheimatet. Für die als Favorit ins Außenseiter-Endspiel gestarteten Rangers war es die erste World-Series-Teilnahme überhaupt. San Franciscos Matchwinner war Edgar Renteria. Beim Stand von 0:0 im siebten Spielabschnitt schlug der Kolumbianer einen Homerun, der drei Punkte einbrachte und am Ende für den Sieg reichte. Nach der Partie wurde der 35-Jährige zum "wertvollsten Spieler" (MVP) der Finalserie gekürt. Schon 1997 hatte Renteria die World Series für sein Team entschieden. Im Trikot der Florida Marlins ermöglichte er im siebten Spiel gegen die Cleveland Indians den entscheidenden Punkt.

Die deutschen Volleyballerinnen haben bei der WM in Japan vorzeitig die Zwischenrunde erreicht. Im vorletzten Vorrundenspiel besiegte das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti Kroatien in Matsumoto erwartungsgemäß mit 3:0 (26:24, 25:18, 25:21) und ist nicht mehr von einem der ersten vier Plätze in der Gruppe C zu verdrängen. Am Mittwoch geht es gegen Thailand um den zweiten Gruppenplatz hinter den USA. In der Zwischenrunde in Nagoya trifft die deutsche Mannschaft voraussichtlich auf Olympiasieger Brasilien, Europameister Italien, die Niederlande und Tschechien. Die beiden besten Teams der Achtergruppe ziehen ins Halbfinale ein. Die Dritt- und Viertplatzierten spielen um die Plätze fünf bis acht, was das erklärte Ziel der Deutschen ist. Die Finalrunde findet vom 11. bis 14. November in Tokio statt.

Der Deutschland-Achter hat als Titelverteidiger bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Neuseeland das Finale erreicht. Das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) gewann seinen Vorlauf auf dem Lake Karapiro in 5:24,62 Minuten vor Gastgeber Neuseeland (5:25,40) und zog damit auf direktem Weg in den Endlauf am Sonntag ein. Durch den Erfolg bleibt der Achter um Schlagmann Sebastian Schmidt (Mainz) seit dem letzten Platz bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking auf der 2000-m-Distanz ungeschlagen.

Der MSV Duisburg hat den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Die "Zebras" verloren am Montagabend das Nachbarschaftsduell der rheinischen Rivalen bei Fortuna Düsseldorf 0:1 (0:0). Die Entscheidung vor 31.400 Zuschauern fiel in der 83. Minute, als Olivier Veigneau bei einem Abwehrversuch den Schuss des Düsseldorfers Patrick Zoundi ins eigene Tor beförderte. Damit belegen die Duisburger nach dem 10. Spieltag mit 21 Punkten hinter Hertha BSC Berlin (26) und der Überraschungsmannschaft Erzgebirge Aue (23) weiter den dritten Rang. Die Düsseldorfer konnten dagegen erstmals in dieser Saison die Abstiegsränge verlassen und schoben sich vom 16. auf den 15. Platz nach vorne. "Wir waren heute willensstark und haben uns selbst belohnt", sagte Düsseldorfs Coach Norbert Meier, einst auch Trainer beim MSV Duisburg. Aus dem Spiel heraus hätten beide Mannschaften kaum Torchancen zugelassen, so Meier weiter. Für Düsseldorf war es der dritte Sieg aus den vergangenen vier Spielen. Für Duisburg war es die erste Niederlage nach zuletzt drei Siegen in Serie. "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir hatten in der zweiten Hälfte mehr vom Spiel. Uns hat heute einfach das Glück gefehlt", sagte der Duisburger Trainer Milan Sasic. Kapitän Julian Koch ergänzte: "Das war ein Spiel auf Augenhöhe, es hätte 0:0 ausgehen müssen." In der ersten Hälfte erspielten sich die Düsseldorfer zwar ein optisches Übergewicht, doch die beste Torchance gehörte den Gästen. Ivica Grlic traf mit einem fulminanten Freistoß aus knapp 25 Metern nur das Lattenkreuz des Fortuna-Gehäuses.

Sergio Batista soll offenbar die Nachfolge von Diego Maradona als Nationaltrainer des zweimaligen Fußball-Weltmeisters Argentinien antreten. Der bisherige Interimscoach hatte am Montag der Verbandsspitze sein Konzept präsentiert. Am Dienstag wollte der Verband den neuen Nationaltrainer benennen. Maradona war nach der 0:4-Niederlage im WM-Viertelfinale gegen Deutschland und diversen Streitereien mit der Verbandsspitze aus dem Amt geschieden. Batista, der die Argentinier 2008 in Peking beim Olympiasieg betreut hatte, führte das Team seitdem in den letzten Monaten zu Siegen gegen Irland (1:0) und Weltmeister Spanien (4:1). Zuletzt gab es aber ein 0:1 gegen Japan.

Der America's Cup 2013 hat pünktlich zum Start des Countdowns seine ersten vier Teilnehmer. Neben Titelverteidiger BMW Oracle Racing (USA) und Herausforderer Mascalzone Latino (Italien) gaben zwei weitere Segelteams ihre Zusage für die 34. Auflage der traditionsreichen Regatta. Name und Herkunft wurden zunächst nicht genannt. Zuletzt hatte auch der dreimalige Olympiasieger Jochen Schümann seine Startabsicht mit der deutsch-französischen Kampagne ALL4ONE erklärt. Ursprünglich wollte Schümann mit dem Team Germany an den Start gehen, das aber auf eine Teilnahme verzichtet. Auch der britische Herausforderer Team Origin hatte vor einem Monat seine Teilnahme abgesagt. Die Teams haben seit Montag und bis zum 31. März 2011 die Möglichkeit zur offiziellen Meldung.

Die Nürnberg Ice Tigers haben durch einen Sieg im Klassiker gegen Adler Mannheim die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erobert. Die Franken gewannen die Neuauflage der Finalserien von 1999 und 2007 mit 3:0 (0:0, 3:0, 0:0) und zogen mit 33 Punkten an Meister Hannover Scorpions (32) vorbei. Mannheim (27) rutschte durch die dritte Niederlage in Folge auf Platz sieben ab. Nürnberg profitierte beim Sturm an die Spitze von einem Ausrutscher des Titelverteidigers aus Hannover. Die Niedersachsen unterlagen den Krefeld Pinguinen nach zuvor vier Siegen in Folge und trotz einer 2:0-Führung noch 5:6 (2:1, 1:4, 2:1). Einen erneuten Rückschlag gab es für den EHC München (29). Der stark in die Saison gestartete Aufsteiger musste beim 0:5 (0:0, 0: 2, 0:3) gegen die Iserlohn Roosters (19) die zweite Niederlage in Folge hinnehmen und steckt weiter auf dem fünften Platz fest. Mann des Tages war Nationalspieler Michael Wolf mit drei Treffern. Am Tabellenende treten die Kölner Haie weiter auf der Stelle. Der achtmalige Meister verlor zwei Tage nach dem Derbysieg gegen Düsseldorf das Heimspiel gegen die Straubing Tigers 3:6 (2:1, 1:2, 0:3) und behält mit nur 16 Punkten die Rote Laterne. Auch eine 2:0-Führung und das vierte Tor von Neuzugang John Tripp im erst dritten Spiel konnte die erneute Pleite nicht verhindern. Im Duell zweier bislang enttäuschender Teams setzte sich der ERC Ingolstadt 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) gegen die Hamburg Freezers durch. Die Oberbayern (22), die zuvor vier Heimniederlagen in Folge kassierte hatten, schubsten die Hamburger (18) damit auf den vorletzten Tabellenplatz.

Die frühere Weltranglistenerste Ana Ivanovic und Steffi Grafs Ex-Trainer Heinz Günthardt gehen nach nur acht Monaten getrennte Wege. Der Schweizer habe andere Verpflichtungen, die sie vollkommen respektiere, sagte die Serbin. Erst vor zwei Wochen hatte die 22-Jährige das WTA-Turnier in Linz gewonnen und sich auf Platz 24 im Ranking vorgearbeitet.

© dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Diego Maradona
:Ein gefallener Gott

Einst ein begnadeter Spieler, vielleicht der beste Fußballer, des es je gab. Dann kamen die Drogen und die Tragik. Jetzt feiert er tatsächlich seinen 50. Geburtstag. Diegos Leben in Bildern.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: