Am Ende hüpften die deutschen Nationalspieler durch die Halle, als wären sie gerade Weltmeister geworden. Dabei war es nur ein Sieg gegen Mazedonien. Durch das knappe 24:23 (12:12) am Dienstagabend hat die deutschen Mannschaft ihren negativen Trend vorerst beendet - und weiter Chancen auf die Olympia-Qualifikation.
"Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen", sagte Bundestrainer Martin Heuberger nach dem Spiel erleichtert: "Sie hat gezeigt, dass sie eine Mannschaft ist - bei der schwierigen Situation, in der wir gesteckt haben."
Zum Einzug ist die zweite Turnierphase genügt der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes am Donnerstag (18.15 Uhr/ARD) gegen Rekord-Europameister Schweden ein Punktgewinn. Bester deutscher Werfer gegen die international zweitklassigen Mazedonier war Lars Kaufmann mit sechs Toren. Den entscheidenden Treffer erzielte Uwe Gensheimer eine Minute vor dem Ende.
Die fast ausschließlich mazedonischen Fans in der mit 4800 Zuschauern ausverkauften Cair-Arena empfingen die deutsche Mannschaft mit den Sprechchören "Deutschland, Deutschland - Auf Wiedersehen". Doch die DHB-Auswahl ließ sich von der der hitzigen Atmosphäre in der Anfangsphase nicht beeindrucken und ging schnell mit 3:0 in Führung (4.).
Doch der Vorsprung gab keine Sicherheit, es schlichen sich immer wieder Fehler ins Spiel ein. So ging Mazedonien in der 16. Minute erstmals in Führung (6:7). Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit machten sich dann aber die beiden Umstellungen von Heuberger im Gegensatz zur Auftaktniederlage gegen Tschechien (24:27) bezahlt. Der Flensburger Kaufmann übernahm die Position von Kapitän Pascal Hens im linken Rückraum, der Lemgoer Carsten Lichtlein rückte für Silvio Heinevetter zwischen die Pfosten. Kaufmann hielt das deutsche Team mit vier Toren bis zur Pause im Spiel.
Auch nach dem Wechsel entwickelte sich ein Kampfspiel, angeheizt von den Zuschauern. Immer wieder mussten die isländischen Schiedsrichter das Spiel unterbrechen, da Feuerzeuge und Münzen vom mazedonischen Anhang aufs Feld flogen. Mazedonien ging nach leichten Ballverlusten der deutschen Mannschaft in der 40. Minute erstmals mit zwei Toren in Führung (17:15), doch in der wenig hochklassigen Partie kämpfte sich der Europameister von 2004 wieder zurück.
In der spannenden Schlussphase musste das deutsche Team ohne Abwehrchef Oliver Roggisch auskommen, der in der 50. Minute nach der dritten Zeitstrafe die rote Karte sah. Bei der EM werden noch zwei Tickets für ein olympisches Qualifikationsturnier vergeben. Die DHB-Auswahl hat in ihrer Geschichte noch nie die Teilnahme an den Olympischen Spielen verpasst.