Pep Guardiola zum Barça-Rückspiel:"Ich bin auch ein Kämpfer"

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Pep Guardiola (Foto: dpa)
  • Bayern-Trainer Pep Guardiola kündigt an, das Rückspiel des Champions-League-Halbfinales gegen Barcelona nutzen zu wollen.
  • Zum Kader des kommenden Jahres will sich der Bayern-Trainer nicht äußern.
  • Guardiola verteidigt den in die Kritik geratenen Mario Götze. Dieser hatte nach dem Spiel mit Barça-Torwart ter Stegen freudig geplaudert, was viele Fans wütend gemacht hatte.
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Pep Guardiola richtet das Bundesligaspiel des FC Bayern gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) ganz am Champions-League-Rückspiel gegen den FC Barcelona aus. "Wir werden mit einem Blick auf nächsten Dienstag spielen", kündigte der Trainer am Freitag an. Am Tag vor dem bayerischen Derby gab er trainingsfrei.

Mit Blick auf die bereits gewonnene Meisterschaft sagte er: "Unser Ziel ist fertig, aber wir müssen spielen. Es ist nicht einfach." Nach dem 0:3 in Barcelona werde Guardiola gegen den Augsburg "ein bisschen rotieren", kündigte Guardiola an. Zuletzt hatten in Leverkusen Lukas Görtler und Rico Strieder ihr Bundesliga-Debüt gefeiert. Wer diesmal vom Stammpersonal eine Pause erhält, ließ Guardiola offen. Immerhin seien im Camp Nou keine neuen Verletzten dazu gekommen. Dies hofft der Bayern-Coach auch am Samstag, um für Dienstag halbwegs gerüstet zu sein.

Im Hinblick auf ein mögliches Fußball-Wunder gegen Barça erklärte er, kein Träumer zu sein. "Aber ich bin auch ein Kämpfer. Es wird nicht einfach, aber wir haben noch 90 Minuten."

Mit anderen Dingen will sich Guardiola derzeit nicht beschäftigen, auch nicht mit Diskussionen um die mögliche Besetzung des Kaders in der kommenden Saison. Erst nach der Meisterfeier werde man darüber sprechen, "ich habe jetzt keine Zeit, das zu überlegen".

Doch schon kursieren die ersten Namen für eine Münchner Einkaufstour im Sommer. Demnach sollen die Bayern bereit sein, rund 100 Millionen Euro zu investieren. Die Bild-Zeitung spekuliert zum Beispiel über Abwehrspieler Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew) sowie die Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan (Dortmund), Angel di Maria (Manchester United), Antoine Griezmann (Atlético Madrid) und Kevin de Bruyne aus Wolfsburg. "Ich spreche nicht über Namen, ich habe sie auch nicht genannt", sagte Guardiola über die Gerüchte.

Ein Umbruch im Münchner Kader ist so oder so jedoch kurz- bzw. mittelfristig erforderlich. Kapitän Philipp Lahm sprach zuletzt schon von einer "ganz schwierigen Aufgabe", die den Bayern bevorstehe. Lahm, 31, Bastian Schweinsteiger, 30, Franck Ribéry, 32, Xabi Alonso, 33, Arjen Robben, 31, Dante, 31, Claudio Pizarro, 36, sowie die Ersatzkeeper Tom Starke, 34, und Pepe Reina, 32, haben die 30er-Grenze schon überschritten. Bis auf Pizarro sind alle noch mindestens ein Jahr an den Rekordmeister gebunden. Doch auch in diesem Punkt wiegelte Guardiola am Freitag ab: "Es gibt Spieler, die mit 34 fitter sind und mehr Leidenschaft haben als ein 25-Jähriger."

Unterdessen verteidigte der Bayern-Trainer den in die Kritik geratenen Mario Götze. Der 22-Jährige hatte sich nach dem Spiel in Barcelona auf dem Feld mit Torwart Marc-André ter Stegen locker und freundlich unterhalten. Vor allem in sozialen Netzwerken brach eine Welle aus Wut über Götze herein, weil ihm die Niederlage angeblich nichts ausmachte.

"Was ist das Problem?", fragte der Spanier. Götze müsse sich nicht dafür entschuldigen, dass er nach einem Spiel mit einem Kollegen und Freund auf dem Platz rede. "Mario ist ein super Profi", sagte Guardiola. Er könne sich nicht über ihn beklagen. Er sei auch mit seinen Leistungen zufrieden. "Er ist ein junger Spieler, sein Potenzial ist groß", sagte Guardiola. Er habe in dieser Saison auch viel bei ihm gespielt und der Mannschaft geholfen.

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Kommentar von Thomas Hummel, Barcelona

Götze hatte sich zuvor bereits öffentlich an die Fans des FC Bayern gerichtet. Es sei durch die Presse gegangen, dass er "nach dem Spiel mit meinem Freund Marc-André ter Stegen geflachst und gelacht hätte", schrieb er auf seiner Internetseite. Dazu veröffentlichte er ein Bild, das ihn und den Barça-Keeper Arm in Arm zeigt.

"Wer jetzt denkt, dass mich die Niederlage nicht interessiert, der ist total auf dem Holzweg. Ich war mindestens genauso enttäuscht, wie jeder von Euch Fans und meinen Kollegen", betonte der 22-Jährige. "Wenn es nicht so rüberkam, dann entschuldige ich mich dafür!"

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