Nürnberg schlägt Mönchengladbach:Bunjaku schockt Borussia mit spätem Treffer

Lesezeit: 2 min

Als sich alle schon auf ein torloses Remis eingestellt haben, gelingt dem Nürnberger Stürmer doch noch das Siegtor für die Gastgeber. Vor allem Gladbachs hochgelobte Offensive enttäuscht. Es ist ein perfekter Spieltag für Tabellenführer Dortmund: Nach Bayern und Schalke verliert auch der dritte Verfolger - und die Borussia enteilt der Konkurrenz.

Bittere Pleite für Borussia Mönchengladbach: Die Rheinländer konnten die Patzer der Konkurrenz aus München und Gelsenkirchen nicht nutzen und verloren beim 1. FC Nürnberg durch einen späten Gegentreffer mit 0:1 (0:0). Das entscheidende Tor schoss Albert Bunjaku in der 88. Minute. Für Nürnberg war es bereits der dritte Sieg in Serie. Die Borussia verpasste dagegen die Chance, an Bayern vorbeizuziehen und kassierte die erste Niederlage der Rückrunde.

Nach der Niederlage in Nürnberg bleibt Lucien Favre mit seiner Elf hinter Dortmund und Bayern auf dem dritten Platz. (Foto: dpa)

Das Spiel begann durchaus schwungvoll. Unter der Woche hatte Nürnberg noch acht und Mönchengladbach neun Profis für Länderspiele abgestellt. Doch müde wirkte keines der beiden Teams. Von Beginn an entwickelte sich vor 45.675 Zuschauern eine schnelle Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Zwar hatte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking vor seinem 75. Einsatz als Club-Coach angekündigt, die Borussia nicht nur ärgern, sondern schlagen zu wollen. Die erste Chance erarbeitete sich allerdings der Gladbacher Marco Reus, als er Raphael Schäfer mit einem halbhohen Schuss prüfte. Es folgten Torgelegenheiten im Minutentakt.

Erst vergab Timothy Chandler (5.), der nach einer Gesäßmuskelzerrung früher als erwartet zurück ins Team der Franken gerückt war. Dann prüfte Gladbachs Stürmer Mike Hanke den Nürnberger Schlussmann mit einem Distanzschuss. Nach zehn Minuten verlor das Spiel jedoch an Tempo, da beide Hintermannschaften früher störten. Vor allem die Defensive der Gäste zeigte jetzt, warum sie in den acht vorangegangenen Partien kein Gegentor vor der Pause kassiert hatte. In der Offensive fand das viel gepriesene Trio Marco Reus, Juan Arango und Mike Hanke nur selten zum spielerischen Glanz, den sie noch vor dem Schlüsselbeinbruch von Patrick Herrmann als "magisches Viereck" verbreitet hatten.

Zwar kamen die Rheinländer immer wieder über die Flügel vors Tor. Dort mangelte es dann aber an Ideen, um die Nürnberger Abwehr in Bedrängnis zu bringen. So warteten beide Mannschaften auch nach 30 Minuten noch auf eine Ecke. Erst zehn Minuten später sorgte ein Solo von Alexander Esswein für den ersten Eckstoß des Spiels, doch der anschließende Kopfball von Dominic Maroh landete sicher in den Händen von Torwart Marc-Andre ter Stegen. So blieb es bis zum Pausenpfiff beim torlosen Unentschieden.

Zumindest nach 45 Minuten sah es so aus, als könnte Nürnberg zum ersten Mal in dieser Saison gegen eines der vier Top-Teams punkten. Die 3.600 mitgereisten Borussen feierten ihr Team dennoch. Gladbachs Trainer Lucien Favre schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel stand Arango allein vor Schäfer, scheiterte jedoch am 33 Jahre alten Keeper. Auch Nürnberg kam gut vorbereitet aus der Pause, suchte die Zweikämpfe und ließ wenig Räume.

Eine der wenigen gelungenen Offensivaktionen brachte Chandler nach Flanke von Esswein fast über die Linie, schoss aus kurzer Distanz aber Ter Stegen an. Gladbach hatte im zweiten Abschnitt insgesamt mehr Spielanteile, gefährliche Torchancen erspielte sich der fünfmalige Deutsche Meister aber nicht mehr. Zwei Minuten vor dem Abpfiff war Bunjaku nach einer starken Einzelleistung von Esswein zur Stelle und traf zum schmeichelhaften Siegtreffer.

© dapd/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

FC Bayern in der Einzelkritik
:Unsichtbare Retter und böse Verschmähte

Philipp Lahm sprintet 90 Minuten lang und präsentiert sich als Retter, Mario Gomez wirkt wie einer, der gerettet werden muss. Und alle Offensivspieler außer Ribéry brauchen dringend eine Aktion, die zu einem Münchner Treffer führt. Der FC Bayern beim 0:2 in Leverkusen in der Einzelkritik.

Jürgen Schmieder, Leverkusen

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: