Niersbach über Bewerbung für WM 2006:"Wir haben uns absolut nichts vorzuwerfen"

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"Nichts vorzuwerfen": DFB-Boss Wolfgang Niersbach. (Foto: dpa)
  • Bei zahlreichen WM-Vergaben sollen Schmiergelder geflossen sein.
  • Für die Vergabe der Fußball-WM 2006 nach Deutschland schließt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach Unregelmäßigkeiten jedoch aus.
  • Zudem fordert Niersbach eine schnelle Blatter-Nachfolge.

Das sagt Niersbach über die WM 2006

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der Fußball-WM 2006 nach Deutschland ausgeschlossen. "Wir haben uns absolut nichts vorzuwerfen. Ich darf daran erinnern, dass wir die absolut beste Bewerbung hatten", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im ZDF: "Wir haben die Abstimmung mit 12:11 gewonnen. Wir wissen, dass die acht Europäer für uns gestimmt haben. Woher die anderen vier Stimmen kamen, können wir nur vermuten. Die haben wir mit unserer Bewerbung überzeugt."

Im Zuge des Fifa-Skandals gibt es seit Mitte der Woche konkrete Hinweise darauf, dass rund um die Vergaben der Endrunden 1998 und 2010 Bestechungsgelder geflossen sind. Bei den Vergaben nach Russland (2018) und Katar (2022) wird dies seit langer Zeit vermutet.

Niersbach fordert schnelle Blatter-Nachfolge

Kein Verständnis zeigt für den lediglich angekündigten Rücktritt von Fifa-Boss Joseph S. Blatter und fordert eine Neuwahl des Weltverbands-Chefs zum frühestmöglichen Zeitpunkt: "Normalerweise müsste man sagen, dass es einen sofortigen Rücktritt gibt. Die Rücktrittsankündigung ist eine Zwischenlösung - für mich ist das keine Lösung."

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Niersbach erklärte, dass laut den Statuten zwischen Einladung und Durchführung eines Wahlkongresse vier Monate liegen müssen. "Unter Berücksichtigung dieser Frist sollte es weitaus schneller gehen", äußerte der DFB-Boss. Stand jetzt soll erst zwischen Dezember 2015 und März 2016 gewählt werden.

Niersbach will sich dafür einsetzen, dass die Europäische Fußball-Union (Uefa) einen "starken" Nachfolge-Kandidaten Blatters präsentiert. "Das muss das Ziel sein", sagte Niersbach, der sich für Uefa-Präsident Michel Platini stark machte: "Es wäre beim Kongress in Zürich der ideale Übergang gewesen, den die Fifagebraucht hätte."

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