Herthaner trifft in der Nachspielzeit zum 2:2:Ronny verdirbt SC Freiburg den Abend

SC Freiburg - Hertha BSC

Zwei Freistoßtreffer in einem Spiel: Ronny bewahrt Hertha vor einer Niederlage

(Foto: dpa)

In der sechsten Minute der Nachspielzeit bewahrt Ronny mit seinem zweiten Freistoßstor Hertha BSC vor einer Niederlage in Freiburg. SC-Trainer Christian Streich ist fassungslos.

  • Ronny bewahrt Hertha BSC mit einem späten Treffer vor einer Niederlage. Der SC Freiburg führt bis zur 95. Minute mit 2:1.
  • SC-Trainer Christian Streich ist fassungslos.
  • Beide Klubs warten weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison.

Der Treffer von Felix Klaus reicht nicht

Mit einem Freistoß in der sechsten Minute der Nachspielzeit hat Doppeltorschütze Ronny Hertha BSC vor der nächsten Enttäuschung in der Fußball-Bundesliga bewahrt. Der Brasilianer rettete den Berlinern am Freitagabend zum Auftakt des vierten Spieltages das 2:2 (1:1) beim SC Freiburg. In einer zerfahrenen Begegnung vor 23 600 Zuschauern trafen Marc-Oliver Kempf (30.) und Felix Klaus (79.) für die Breisgauer, die ebenso wie die Hertha weiter auf den ersten Dreier in dieser Spielzeit warten. Per Freistoß war Ronny (36.) das 1:1 gelungen.

Der nach der Pause eingewechselte Ivorer Sakomon Kalou konnte das Spiel der Herthaner nicht beleben, die saisonübergreifend zum sechsten Mal nacheinander sieglos blieben. In der Nachspielzeit sah der Berliner Nico Schulz die Rote Karte wegen einer Notbremse. Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Chefausbilder Frank Wormuth konnten die Freiburger die Ausfälle des letztjährigen Top-Torschützen Admir Mehmedi (Muskelfaserriss) und von Neuzugang Dani Schahin (muskuläre Probleme) zunächst nicht kompensieren. Der Angriff präsentierte sich über weite Strecken ohne Durchschlagskraft.

Das sagt Freiburgs Trainer

"Was da in der letzten Minute passiert ist, kann man nicht erklären", haderte Freiburgs Trainer Christian Streich nach Spielende: "Die Zeit ist abgelaufen, der Schiedsrichter lässt weiterspielen. Ronny schießt aufs Tor und wird dann gefoult. Dann kann man nicht sagen, dann gibt man Freistoß. Ich bin einfach sprachlos, was da passiert und was mit der Mannschaft veranstaltet wurde."

U19-Europameister köpft die Führung

Mit dem Start seiner Mannschaft konnte er noch zufrieden sein. Gegen die schwächste Abwehr der Liga verhalf dem Sportclub eine Standardsituation zum ersten Heimtor in dieser Saison. Einen Eckball von Jonathan Schmid köpfte U-19-Europameister Kempf unhaltbar für Hertha-Keeper Thomas Kraft zur Freiburger Führung ein. Ohne Kalou in der Startelf ließen die Herthaner im Spiel nach vorne ebenfalls viele Wünsche offen. Die Elf von Jos Luhukay agierte verhalten und blieb in der Offensive praktisch wirkungslos. Doch auf ihren Freistoß-Spezialisten Ronny konnten sich die Berliner wieder einmal verlassen. Sechs Minuten nach dem 0:1 schlenzte der Brasilianer den Ball aus knapp 25 Metern an der Freiburger Abwehrmauer vorbei zum Ausgleich in die Ecke. Es war der erste Torschuss der Gäste, bei denen auch der dreifache Saisontorschütze Julian Schieber keine Akzente setzen konnte. Die erneute Führung für den SC noch vor der Pause verpasste Klaus (45.+1), der den Ball aus spitzem Winkel knapp am Berliner Gehäuse vorbeischoss.

Kalou belebt Berliner Spiel nicht

Mit Kalou für Schieber versuchte Luhukay dem matten Spiel seiner Mannschaft mit Beginn der zweiten Spielhälfte frische Impulse zu geben. Aber auch der Champions-League-Sieger von 2012 brachte das Angriffsspiel der Gäste nicht auf Touren. Auf der Gegenseite standen die Freiburger in der 67. Minute dicht vor dem 2:1, als der 20-jährige Maximilian Philipp Gäste-Keeper Kraft aus 16 Metern zu einer Glanzparade zwang. Beim Schuss von Klaus elf Minuten vor Schluss war aber auch der Schlussmann machtlos. Karim Guede hatte eine Flanke von Vladimir Darida gekonnt auf den Torschützen abgelegt. Nach 68 Minuten wurde bei Hertha der Schweizer Valentin Stocker für Genki Haraguchi eingewechselt und feierte sein Bundesliga-Debüt. Dabei handelte er sich nach nur 60 Sekunden eine Gelbe Karte ein.

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