Handball-Nationaltorwart:Heinevetter bleibt bis 2018 bei den Füchsen

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In Austeil-Laune: Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: AFP)

Handball-Nationaltorhüter Heinevetter wechselt nicht zum HSV, sondern unterschreibt bis 2018 in Berlin. Die deutschen Hockey-Herren stehen nach einem 3:0 gegen Tschechien im EM-Halbfinale. Bayern-Vorstandsboss Rummenigge wehrt sich gegen die Kritik aus Frankfurt und Leverkusen.

Handball, Silvio Heinevetter: Handball-Nationaltorhüter Silvio Heinevetter hat beim Bundesligisten Füchse Berlin einen neuen Vertrag bis zum Jahr 2018 unterschrieben. Das teilte der Hauptstadtclub vor dem ersten Playoff-Spiel um den Einzug in die Champions League gegen den HSV Hamburg mit. Beide Vereine hatten sich um den extrovertierten Schlussmann bemüht, dessen ursprünglicher Kontrakt bei den Füchsen im Sommer 2014 ausgelaufen wäre. Zuletzt hatte es wegen Heinevetter einen heftigen Disput zwischen den Clubchefs aus Berlin und Hamburg gegeben. "Ich fühle mich wohl in Berlin und sehe eine Menge Potenzial in der Mannschaft", sagte der 28 Jahre alte Heinevetter. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich ein Teil des Ganzen sein möchte und etwas mit aufbauen will. Ich glaube an das Potenzial der Füchse-Familie, daher war auch für mich die lange Laufzeit die logische Konsequenz." Seit dem Jahr 2009 steht er in der Hauptstadt zwischen den Pfosten und bildet mit dem Tschechen Petr Stochl eines der besten Torhüter-Gespanne der Bundesliga. Der in Bad Langensalza geborene Heinevetter gilt als schillerndste Persönlichkeit des deutschen Handballs - nicht zuletzt wegen seiner Beziehung zu Schauspielerin Simone Thomalla. Für die Nationalmannschaft bestritt er bislang 99 Länderspiele. Bevor er zu den Füchsen wechselte, spielte er für den 1. SV Concordia Delitzsch (2. Liga) und den SC Magdeburg (Bundesliga).

Hockey, Europameisterschaft: Mit einem Sieg über Außenseiter Tschechien haben die deutschen Hockey-Männer bei den Europameisterschaften in Boom das Halbfinale erreicht. Das Team von Bundestrainer Markus Weise setzte sich mit 3:0 (2:0) durch. Die Tore für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) erzielten Mats Grambusch (11.), Oskar Deecke (27.) und Marco Miltkau (42.). Titelverteidiger und Rekordchampion Deutschland holte seit der ersten Austragung einer EM 1970 bis auf 2007 in Manchester immer eine Medaille. Insgesamt waren es sieben Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen.

FC Bayern, Rummenigge: Karl-Heinz Rummenigge schaltet auf Angriff. Im Vorwort des Stadionmagazins zum Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg attackiert der Vorstandsvorsitzende von Bayern München besonders Eintracht Frankfurts Vereinsboss Heribert Bruchhagen in aller Schärfe. "Ich habe derzeit das Gefühl, dass einige fast schon verzweifelt versuchen, uns am Zeug zu flicken", schrieb Rummenigge an die Bayern-Fans. Anschließend schimpft er auf Bruchhagen und Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler: "Ich denke an Rudi Völler und seine Aussage, wir würden den Rest der Liga erdrücken. Ich denke an Heribert Bruchhagen mit seiner unsäglichen Schnapsidee, den Champions-League-Teilnehmern in die Kasse zu greifen, zum angeblichen Wohl der Liga." Bruchhagens Forderung, den Verteilungsschlüssel umzugestalten, empfinde er als "Infragestellen des Solidarpaktes", dem sich der FC Bayern durch die zentrale Vermarktung der TV-Rechte unterwerfe.

Elf des Bundesliga-Spieltags
:Kampfansagen von Luiz Gustavo

Erst vor wenigen Tagen ist Luiz Gustavo vom FC Bayern nach Wolfsburg gewechselt - mitgebracht hat er große Ziele und flotte Sprüche. Matthias Sammer legt sich mit dem spanischen Verband an. In Gladbach hat ein Rasensprenger seinen großen Auftritt.

Die Elf des Spieltags

HSV, Dennis Aogo: Dennis Aogo und Tomas Rincon fliegen wegen ihrer Mallorca-Reisen aus dem Kader des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV für das Spiel gegen Hertha BSC. Das hätten HSV-Trainer Thorsten Fink und Sportdirektor Oliver Kreuzer am Mittwoch entschieden, teilte der Club mit. Aogo und Rincon waren nach der 1:5-Niederlage des HSV gegen 1899 Hoffenheim auf die Ferieninsel geflogen. Fink hatte den Profis zuvor zwei trainingsfreie Tage verordnet. Er habe als Reaktion allerdings etwas anderes erwartet, sagte Fink. "Wir geben nicht zwei Tage frei, damit einer nach Mallorca fliegt, sondern damit jeder überlegt, wie er besser werden kann", erklärte der HSV-Trainer.

Schwimmen, WM: Bei der Schwimm-WM in Barcelona hat es nach Angaben des Weltverbandes FINA keinen positiven Dopingtest gegeben. Insgesamt wurden während der Wettkämpfe vom 17. Juli bis 3. August 378 Urintests, davon 69 mit Untersuchungen auf EPO, sowie 84 Bluttests genommen. Nach Mitteilung der FINA vom Mittwoch gab es zudem 358 Bluttests vor der WM. Mit diesen Daten soll der Anfang 2012 eingeführte Blutpass auf mehr als 30 Athleten ausgedehnt werden. "Wir haben das Ziel, Blutprofile von 500 Athleten anzulegen", hatte FINA-Generaldirektor Cornel Marculescu vor WM-Beginn erklärt. Auch bei der WM 2011 in Shanghai hatte es keinen Dopingfall gegeben. In den vergangenen Jahren wurden allerdings zahlreiche Athleten aus der zweiten Reihe positiv getestet.

Radsport, UCI: Die Wiederwahl des umstrittenen UCI-Präsidenten Pat McQuaid ist mehr denn je in Gefahr. Der Schweizer Verband Swiss Cycling nominiert den Iren nun doch nicht für eine weitere Amtszeit als Boss des Radsport-Weltverbandes (UCI). Als Erklärung für die Kehrtwende nannte der Verband am Mittwoch "rechtliche Gründe". Mitte Mai hatte der Verbandsvorstand noch zugestimmt, den amtierenden UCI-Präsidenten als Kandidaten vorzuschlagen. Am 27. September entscheidet der UCI-Kongress in Florenz, ob McQuaid in seine dritte Amtszeit gehen darf oder ob er von seinem britischen Herausforderer Brian Cookson abgelöst wird. McQuaid bat die Schweizer und deren Präsidenten Richard Chassot um Hilfe im Wahlkampf, nachdem ihm sein Heimatverband Cycling Ireland wegen angeblicher Verstrickungen in die Doping-Affäre Armstrong die Gefolgschaft verweigert hatte.

Es scheint rechtlich nach wie vor nicht eindeutig klar, ob die Mitgliedschaft des Iren beim Schweizer Verband für eine Kandidatur reicht. Ein Kandidat kann eigentlich nur dann gewählt werden, wenn sein Heimatverband ihn vorschlägt. Eine fragwürdige Statutenänderung könnte McQuaids neue Möglichkeiten eröffnen. Der Verband von Malaysia brachte den Vorschlag ein, dass unabhängig von den Interessen des jeweiligen Heimatlandes zwei Verbände für die Nominierung eines Kandidaten ausreichen. Marokko und Thailand würden McQuaid gegen Cookson unterstützen. Für die Statutenänderung benötigt der UCI-Boss allerdings eine Zweidrittel-Mehrheit.

Real Madrid, Xabi Alonso: Der spanische Welt- und Europameister Xabi Alonso von Real Madrid fällt erneut lange aus. Der defensive Mittelfeldspieler hat sich nach Vereinsangaben am Mittwoch im Training den Mittelfuß gebrochen, ihm drohen mehrere Monate Pause. Wegen einer Operation nach anhaltenden Leistenproblemen hatte der 31-Jährige bereits den Confed Cup in Brasilien verpasst. Durch die erneute Verletzung ist die Real-Doppelsechs mit dem deutschen Nationalspieler Sami Khedira vorerst gesprengt. Trainer Carlo Ancelotti hat allerdings eine hochwertige Alternative: Für 30 Millionen Euro hatten die Königlichen den U21-Nationalspieler Asier Illaramendi von Real Sociedad San Sebastian verpflichtet. Auch Luka Modric könnte auf dieser Position spielen, der Kroate wäre aber eine offensivere Variante.

Handball-Supercup: Die SG Flensburg-Handewitt hat zum Auftakt der Handball-Saison den deutschen Supercup gewonnen und damit für die am kommenden Wochenende beginnende Meisterschaft ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Der Vizemeister setzte sich in Bremen gegen Rekordmeister THW Kiel 29:26 (15:12) durch und beendete damit gleichzeitig die beeindruckende Serie des THW: Die letzten sechs Titel auf nationaler Ebene hatte Kiel alle gewonnen. "Natürlich sind wir zufrieden", sagte SG-Coach Ljubomir Vranjes: "Titel zu gewinnen, ist immer sehr schwer. Es gibt viele Mannschaften, die das wollen, und wir sind eine von ihnen. Aber es wird eine lange Saison, und das war erst das erste Spiel."

Überragender Akteur der Flensburger vor 7339 Zuschauern in Bremen war Torhüter Mattias Andersson. Auf dem Feld zeigte sich Rechtsaußen Bogdan Radivojevic mit fünf Toren am treffsichersten. Bei den neu formierten Kielern traf Marko Vujin am besten (7). Die Flensburger konnten sich auf dem Weg zu ihrem zweiten Supercup-Titel nach 2000 in einer lange ausgeglichenen Partie erst zum Ende der ersten Halbzeit erstmals auf drei Tore absetzen. In der zweiten Halbzeit ließ sich der Titelverteidiger aus Kiel selbst in zwischenzeitlich vierfacher Unterzahl lange nicht abschütteln. Erst in den letzten fünf Minuten zog Flensburg von 26:24 zum Endstand davon.

Tennis, New Haven: Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki ist beim WTA-Turnier in New Haven im Achtelfinale ausgeschieden. Die Tennisspielerin aus Berlin unterlag am Dienstag (Ortszeit) Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland in zwei Sätzen 5:7, 3:6. Die 23-Jährige verpasste damit bei der mit 690 000 Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung im US-Bundesstaat Connecticut eine erfolgreiche Vorbereitung auf die US Open. In das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres startet Lisicki in der kommenden Woche als Nummer 17 der Setzliste. Auch Angelique Kerber ist bereits in der 2. Runde gescheitert. Die an Nummer zwei gesetzte Kielerin unterlag der Russin Jelena Wesnina 2:6, 4:6 und verpasste nach einem Freilos in Runde 1 ebenfalls eine gelungene Generalprobe für die US Open. Annika Beck (Bonn) unterlag in ihrem Erstrundenmatch der an Nummer drei gesetzten Tschechin Petra Kvitova trotz Satzführung 6:4, 3:6, 3:6.

Fußball, Türkei: Das drohende Aus in der WM-Qualifikation hat dem türkischen Nationaltrainer Abdullah Avci seinen Job gekostet. Der türkische Fußballverband TFF gab am Dienstagabend die Trennung von dem 50-Jährigen bekannt, der im November 2011 als Nachfolger von Guus Hiddink einen Vertrag bis 2015 unterschrieben hatte. Die Trennung sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, betonte der TFF und bedankte sich für die geleistete Arbeit. In der WM-Qualifikationsgruppe D liegt die Türkei mit nur sieben Punkten aus sechs Spielen auf Rang vier. Tabellenführer Niederlande (18) ist der Gruppensieg kaum noch zu nehmen, auch Ungarn (11) und Rumänien (10) liegen noch vor der Türkei. Spekulationen über eine mögliche Rückkehr von Fatih Terim wollte Verbandspräsident Yildirim Demirören am Dienstag nicht kommentieren.

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