Elf des Bundesliga-Spieltags:Kampfansagen von Luiz Gustavo

Erst vor wenigen Tagen ist Luiz Gustavo vom FC Bayern nach Wolfsburg gewechselt - mitgebracht hat er große Ziele und flotte Sprüche. Matthias Sammer legt sich mit dem spanischen Verband an. In Gladbach hat ein Rasensprenger seinen großen Auftritt.

Die Elf des Spieltags

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Jonas Hofmann

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Quelle: AFP

Erst vor wenigen Tagen ist Luiz Gustavo vom FC Bayern nach Wolfsburg gewechselt - mitgebracht hat er große Ziele und flotte Sprüche. Matthias Sammer legt sich mit dem spanischen Verband an. In Gladbach hat ein Rasensprenger seinen großen Auftritt.

Die Elf des Spieltags.

Jonas Hofmann: Pierre-Emerick Aubameyang, Henrikh Mkhitaryan und der Grieche Sokratis - insgesamt 50 Millionen Euro hatte der BVB vor Saisonstart in seine Zugänge investiert. Gegen Braunschweig standen sie alle in der Startelf, doch am Ende war es der reichlich unbekannte Jonas Hofmann, der die Dortmunder vor den ersten Punktverlusten der Spielzeit bewahrte. Acht Minuten nach seiner Einwechslung erzielte der 21-Jährige nicht nur den Führungstreffer, sondern holte auch den Elfmeter zum 2:0 heraus. "Ich sollte einfach wie im Training Gas geben und Spaß haben", sagte der gebürtige Heidelberger und verriet seine Abendplanung, "ich werde nach Hause gehen und mir mit meiner Freundin einen gemütlichen Abend machen." Es dürfte nicht sein letzter Einsatz in dieser Saison gewesen sein. Trotz Aubameyang, trotz Mkhitaryan, trotz Sokratis.

(vf)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:René Adler

Hamburger SV v 1899 Hoffenheim - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Rene Adler: Hamburgs Schlussmann ist bekannt für seine erfrischend ehrlichen und deutlichen Worte. Die wählte er auch nach dem reichlich peinlichen Auftritt gegen Hoffenheim. Keine Ideen, kein Tempo, teils hanebüchene Fehler: Adler sorgte sich um das Ansehen der Mannschaft und fühlte insbesondere mit den ohnehin leidgeprüften Anhängern. Das 1:5 war einfach nur peinlich, "absolut katastrophal", befand der Nationalkeeper: "Die Fans tun mir leid. Sie müssen für diese Scheiße auch noch Geld bezahlen." Klarer konnte man es nicht sagen. Exakt 47.483, darunter etwa 300 schwer zufriedene Gäste-Anhänger, hatten für den Grusel-Fußball bezahlt. Ob sie das in zwei Wochen gegen Braunschweig auch noch tun?

(vf)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Lasse Sobiech

Hamburger SV v 1899 Hoffenheim - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Lasse Sobiech: Auch Lasse Sobiech, der neue Verteidiger des Hamburger SV, erlebte einen wenig erquicklichen Nachmittag. Beim 1:5 gegen Hoffenheim absolvierte der junge Mann (re.) sein erstes Heimspiel für die Norddeutschen - und er wurde prompt ausgepfiffen. Ob das nun stilvoll ist vom Hamburger Publikum oder nicht, ist hier nicht abschließend zu klären, fest steht aber: Es gab schon gelungenere Debüts. In einer ohnehin kaum wettkampftauglichen Mannschaft war Sobiech einer der Unglücklichsten. Am besten verdeutlichte seinen Auftritt die Szene, die zum 1:4 führte. Erst spielte der 22-Jährige einen unbedrängten Fehlpass an die eigene Eckfahne (sic!), dann kam er gegen Hoffenheims Anthony Modeste im Zweikampf zu spät und verschuldete so ganz alleine den Treffer. Am besten, Sobiech radiert diesen Tag einfach aus dem Jahreskalender. 

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Javier Pinola

1. FC Nürnberg - Hertha BSC

Quelle: dpa

Javier Pinola: Die vergangene Saison sei die schlimmste gewesen, die er als Profi erlebt habe, sagte Javier Pinola nach der Sommerpause. "Ich hatte keinen Bock mehr auf Fußball." Doch der Ehrgeiz kehrte zurück. Wie groß dieser wieder ist, zeigte der Argentinier beim 2:2 gegen Hertha BSC. Der Nürnberger agierte leidenschaftlich und war an mehreren entscheidenden Szenen beteiligt. Beispielsweise in der 77. Minute, als er Alexander Baumjohann elfmeterreif foulte. Der Argentinier war mit Guido Winkmanns Entscheidung nicht einverstanden: "Ich habe den Ball getroffen. Wie soll ich danach mein Bein wegnehmen? Das geht nicht." Das Duell Baumjohann gegen Pinola gab es schon Minuten vorher. Dabei hatte der Berliner Glück, dass er nur Gelb sah, als er Pinola ins Gesicht fasste. Der Leidtragende hakte es rasch ab: "Das war eine kleine Diskussion. Er hat die Hand auf meinen Kopf, aber das war nichts", erklärte Pinola, "was auf dem Platz passiert, ist vorbei und bleibt da." Keine Frage, das Feuer ist wieder da.

(vf)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Luiz Gustavo

VfL Wolfsburg v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Luiz Gustavo: Zeit zum Kofferpacken hatte Luiz Gustavo nach seinem eiligen Wechsel vom FC Bayern zum VfL Wolfsburg kaum. Für eine kurze Begrüßung seiner neuen Teamkollegen hatte es aber noch gereicht. Der Brasilianer war bereit für seinen ersten Auftritt in der Startelf - und so wie er dann gegen Schalke spielte, dürfte er den Niedersachsen nachhaltig weiterhelfen: Problemlos besetzte Gustavo die Position im defensiven Mittelfeld, wo er grätschte, lenkte und kommandierte, als hätte er nie in einem anderen Team agiert. Eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein hat Gustavo dem zuletzt arg grauen Bundesligaklub auch mitgebracht. "Wir wollen nach oben", erklärte der Brasilianer, "da sind Bayern und Dortmund. Die müssen wissen, Wolfsburg ist auch da."

(jom)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Max Kruse

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Quelle: AFP

Max Kruse: Gladbachs neuer Offensivmann hatte mit der Verteidigung von Hannover 96 kein Mitleid. Dort stand neben dem Senegalesen Salif Sané, dem Japaner Hiroki Sakai und dem Belgier Sebastien Pocognoli erstmals auch der neuverpflichtete Brasilianer Marcelo auf dem Rasen. In welcher Sprache sich die Hannoveraner Hintermänner schließlich verständigten, konnten auch spätere Reporterfragen nicht klären - abgestimmt sah es nicht aus. Max Kruse war das egal, er freute sich über freie Räume so weit wie die argentinische Pampa. Den Führungstreffer erzielte der 25-jährige noch selbst, das 2:0 bereitete er mit einem hübschen Schlenzer vor. Und auch am 3:0 war der Nationalspieler beteiligt, als ihm Sakai den Ball im Sechzehner mit der Hand vom Fuß stibitzte - und Kollege Filip Daems vom Punkt traf. 

(jom)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Matthias Sammer

Bayern Munich's sport director Sammer arrives for German first division Bundesliga soccer match against Borussia Moenchengladbach in Munich

Quelle: REUTERS

Matthias Sammer: Bayerns Sportdirektor ist nicht gerade ein Freund kleinlauter, zögerlicher, zurückhaltender Wortwahl. Das bekam diesmal der spanischen Fußballverband (RFEF) zu spüren. Nach dem 1:0 der Münchner in Frankfurt klagte Sammmer, sein Verein habe die beiden Nationalspieler Javi Martínez und Thiago nach dem Länderspiel in Ecuador in einem äußerst schlechten Zustand zurück bekommen. Der Fitnesszustand beider Profis habe stark zu wünschen übrig gelassen. "Vielleicht hätten wir Thiago noch über Sydney oder Melbourne schicken müssen", fügte Sammer süffisant an: "Ich bin ja schon froh, wenn die Spieler überhaupt zurückkommen. Die Kommunikation mit dem Verband ist katastrophal. So geht man nicht miteinander um." Die Antwort aus Spanien steht noch aus.

(vf)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Alexander Meier

Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Quelle: dpa

Alexander Meier: Der Frankfurter war beim 0:1 gegen die Bayern einer der agilsten Arbeiter bei der Eintracht. Doch sein Aufwand blieb unbelohnt. Erst erkannte Schiedsrichter Peter Gagelmann ein Kopfballtor Meiers wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht an. Dann wurde Frankfurts Offensivspieler kurz vor Schluss vor des Gegners Tor umgerempelt. Gagelmann pfiff nicht und schwieg auch später. Stattdessen nutzte Meiers Trainer Armin Veh deutliche Worte: "Es war ein klares Foulspiel, diesen Elfmeter muss man geben. Aber wenn du benachteiligt wirst, holst du keinen Punkt." Der Spieler meinte: "Ich bin voll im Lauf, dann gibt's einen Schubser von hinten. Den Elfer kann man geben."

(vf)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Gerald Asamoah

Asamoah-Wechsel zum FC St. Pauli perfekt

Quelle: dpa

Gerald Asamoah: Schalke geht in Wolfsburg unter, der Saisonstart läuft schief - nur einer hat wie immer gute Laune: Gerald Asamoah, der beim 1:0 von Schalkes zweiter Mannschaft gegen die SG Wattenscheid 09 den Siegtreffer schoss. Es war schon das zweite Saisontor des Publikumslieblings, der im Sommer von Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth zu den Schalkern gewechselt war. Der 34-Jährige spielt aber nicht nur in der U23, sondern arbeitet auch in der Marketing-Abteilung der Schalker. Das deutliche 0:4 in Wolfsburg konnte aber selbst "Asa" nicht mehr positiv vermarkten.

(vf)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Daniel Schwaab

VfB Stuttgart v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Daniel Schwaab: Eigentore kommen bekanntlich in den besten Fußballerfamilien vor. Selbst der "Kaiser" leistete sich gleich mehrere - das sollte Daniel Schwaab vom VfB Stuttgart unbedingt beherzigen. Doch in seinem Fall war der Fauxpas besonders verheerend: Schwaab war gerade erst aus Leverkusen nach Schwaben gekommen und erzielte am falschen Ende den einzigen Treffer des Tages. "Das ist sauärgerlich, saubitter", klagte der sonst beständig agierende 24-Jährige nach dem 0:1 des VfB gegen Bayer. Immerhin standen ihm seine Kollegen bei. "Daniel versucht zu retten, was zu retten ist", beschrieb Kapitän Christian Gentner die von Schwaab ins eigene Tor abgefälschte Flanke von Sebastian Boenisch. Übrigens, Beckenbauer unterliefen in seiner Karriere gleich vier Eigentore. 

(jbe)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Rasensprenger (Mönchengladbach)

Deutschland - Paraguay - Training

Quelle: dpa

Gladbacher Rasensprenger:  Es konnte nicht abschließend geklärt werden, ob sich ein Greenkeeper einen Scherz erlaubte oder doch ein technischer Defekt vorlag. Fest steht, dass in der ersten Hälfte der Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 plötzlich die Rasenbesprüher losgingen: Die Wasserspender spritzten munter drauf los und es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre dem Schiedsrichterassistenten eine unerwartete Abkühlung zuteil geworden - nur mit ein paar flinken Sätzen konnte sich der aus dem Gefahrenbereich retten. Die Verantwortlichen bekamen das Problem schnell in den Griff, der Assistent war in der Folge hellwach - auch ohne Abkühlung.

(jom)

© Süddeutsche.de/jbe/vf/ebc
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