Fußball: WM-Qualifikation:Italien in letzter Minute

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Später Ausgleich in Irland sichert dem Titelverteidiger das WM-Ticket. Auch Dänemark und Serbien sind qualifiziert. Ottmar Hitzfeld und die Schweiz ist fast durch, die Bosnier Dzeko und Ibisevic lassen die Türkei trauern.

Titelverteidiger Italien, Dänemark und Serbien haben das WM-Ticket gelöst, die Schweiz ist nur noch einen kleinen Schritt von der Qualifikation für die Endrunde in Südafrika entfernt.

Italien schickt Trapattoni: Alberto Gilardino mit dem späten 2:2 gegen den italienischen Trainer der Iren. (Foto: Foto: Reuters)

Der Squadra Azzurra genügte bei den von ihrem Ex-Coach Giovanni Trapattoni trainierten Iren ein 2:2 (1:1), um sich in der Gruppe 8 mit 21 Punkten den vorzeitigen Sieg und damit zum insgesamt 17. Mal das WM-Ticket zu sichern. Irland (17) steht als Gruppenzweiter fest und kann sich damit über die Play-off-Spiele für Südafrika qualifizieren. Im Croke Park in Dublin brachte Glenn Whelan die Gastgeber in der achten Minute in Führung. Der Weltmeister glich durch Mauro Camoranesi (26.) aus. In einer turbulenten Schlussphase brachte zunächst Sean St. Ledger in der 87. Minute die Gastgeber in Führung, ehe Alberto Gilardino drei Minuten später noch das 2:2 gelang.

In Kopenhagen ließ Jakob Poulsen mit seinen Tor (79.) zum 1:0 (0:0) gegen Schweden die Dänen über die erste WM-Teilnahme seit 2002 jubeln. Mit 21 Punkten ist die Mannschaft von Nationaltrainer Morten Olsen nicht mehr von der Spitze der Gruppe 1 zu verdrängen. Portugal (16) schob sich mit einem 3:0 (1:0) gegen Ungarn durch die Tore von Simao (2) und Liedson auf den zweiten Rang und kann sich über die Ausscheidungsspiele doch noch für Südafrika qualifizieren. Der angeschlagene Cristiano Ronaldo wurde bereits nach 27 Minuten ausgewechselt.

Serbien hat mit einem 5:0 (1:0)-Erfolg gegen Rumänien durch die Tore von Nikola Zigic, den ehemaligen Berliner Marko Pantelic, den Stuttgarter Zdravko Kuzmanovic und zweimal Milan Jovanovic die Teilnahme perfekt gemacht. Serbien, das auch 2006 bei der WM in Deutschland dabei war, hat mit 22 Punkten vor dem letzten Spieltag den Sieg in der Gruppe 7 sicher.

Trainer Ottmar Hitzfeld hat derweil mit der Schweiz die erfolgreiche Qualifikation vor Augen, Griechenland mit Coach Otto Rehhagel steht dank Theofanis Gekas vor dem Einzug in die Play-offs. Die Schweiz verteidigte durch einen 3:0 (3:0) in Luxemburg die Tabellenspitze in der Gruppe 2 mit 20 Punkten erfolgreich vor den Griechen, die nach einem 5:2 (1:2) gegen Lettland und vier Toren des Leverkusener Gekas 17 Zähler auf dem Konto haben. Der Schweiz genügt am kommenden Mittwoch zum Abschluss der Qualifikation in Basel gegen Israel ein Unentschieden, um sich sicher zu qualifizieren.

Die Slowakei konnte unterdessen den Sack in der Gruppe 3 nicht zumachen, weil sie das Heimspiel gegen Slowenien mit dem Kölner Kapitän Milivoje Novakovic 0:2 (0:0) verloren. Mit 19 Punkten liegt die Slowakei zwar noch an der Tabellenspitze, hat aber Slowenien (17 Punkte) noch im Nacken. Die Slowakei benötigt am Mittwoch einen Sieg in Polen für die sichere Qualifikation. Slowenien kann sich mit drei Punkten in San Marino mindestens den zweiten Platz und die Play-off-Teilnahme sichern, auf die auch Tschechien (15) nach dem 2:0 (0:0) gegen Nordirland noch vage Chancen hat.

Der Wolfsburger Edin Dzeko (32.) und der Hoffenheimer Vedad Ibisevic (62.) sicherten den 2:0 (1:0)-Sieg Bosnien-Herzegowinas in Estland. Bosnien weist nunmehr 19 Punkte auf, ist damit nicht mehr vom zweiten Rang der Gruppe 5 hinter den bereits qualifizierten Spaniern zu verdrängen und hat die Play-offs erreicht. Der Europameister gewann mit einer B-Elf durch die Tore von Cesc Fabregas (33.) und Juan Manuel Mata (64., Elfmeter) 2:1 (1:0) in Armenien und damit auch das neunte Spiel.

Die erste Niederlage mussten hingegen die ebenfalls schon qualifizierten Engländer hinnehmen. Die Mannschaft von Teammanager Fabio Capello, bei der Torwart Robert Green von West Ham United bereits in der 14. Minute die Rote Karte sah, verlor 0:1 (0:1) durch das Tor von Sergej Nasarenko (29.) in der Ukraine. Die Ukrainer verbesserten sich mit 18 Punkten auf den zweiten Rang der Gruppe 6 vor die spielfreien Kroaten (17) und können sich mit einem Sieg in Andorra den Einzug in die Play-offs sichern.

In der deutschen Gruppe 4 hatte Ex-Bundestrainer Berti Vogts mit Aserbaidschan den ersten Sieg in der WM-Qualifikation gefeiert. Die Treffer zum 2:0 (0:0) in Liechtenstein erzielten Wagif Jawadow in der 70. Minute und Elwin Mammadow (82.). Die Vogts-Elf gibt die Rote Laterne an das weiter sieglose Liechtenstein ab. Zudem erzielten sie in einem Spiel doppelt so viele Treffer wie in den vorangegangenen acht Partien. Mit vier Punkten aus neun Spielen ist Aserbaidschan nun Gruppen-Fünfter.

Zuvor hatte sich die Elfenbeinküste am Samstagnachmittag für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika qualifiziert. Stürmer Didier Drogba vom englischen Tabellenführer FC Chelsea sorgte mit seinem Tor in der 66. Minute zum 1:1 in Blantyre gegen Malawi für den nötigen Punkt. Die Ivorer, die bei der WM 2006 in Deutschland trotz teilweise begeisternden Fußballs in der Vorrunde ausgeschieden waren, sind mit 13 Punkten am letzten Spieltag nicht mehr von Platz eins der Qualifikations-Gruppe E zu verdrängen.

In weiteren afrikanischen Gruppen fällt die Entscheidung erst am letzten Spieltag. Kamerun gewann 3:0 (1:0) gegen Togo und steht mit zehn Punkten in der Gruppe A an der Tabellenspitze. Doch Verfolger Gabun liegt nach dem 3:1 gegen Marokko nur einen Zähler dahinter. Afrikameister Ägypten wahrte in der Gruppe C seine Chancen auf die WM-Teilnahme mit einem 1:0-Sieg in Sambia und hat damit wie Spitzenreiter Algerien zehn Punkte. Doch die Algerier können mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten Ruanda den Drei-Punkte-Vorsprung wieder herstellen.

Mit der Elfenbeinküste, Deutschland, Serbien und Dänemark sind nunmehr 15 Mannschaften vorzeitig für die WM-Endrunde 2010 qualifiziert. Zuvor hatten sich Australien, Brasilien, England, Ghana, Japan, Niederlande, Nordkorea, Paraguay, Spanien und Südkorea ihre Tickets gesichert. Gastgeber Südafrika ist als bislang 13. Mannschaft automatisch mit dabei.

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