Fußball-Transferblog:Guardiola verhinderte Xavi-Wechsel nach München

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Er wäre fast in München gelandet: Barcelonas Xavi. (Foto: AFP)

In einem Interview berichtet Barcelonas Stratege, dass ihn die Bayern 2008 unbedingt verpflichten wollten - der Transfer scheiterte am Veto von Trainer Guardiola. Dong-Wong Ji wechselt erneut nach Augsburg. Der Hamburger SV soll an Ola John interessiert sein.

Es ist kein Transfer, der je stattfand, aber doch eine ziemlich erstaunliche Nachricht. Pep Guardiola hat einen Wechsel von Mittelfeldstratege Xavi (34) vom FC Barcelona zum FC Bayern einst verhindert - allerdings schon vor fünfeinhalb Jahren. Wie Xavi anlässlich seines bevorstehenden 700. Spiels für die Katalanen in einem Interview mit der Sporttageszeitung El Mundo Deportivo sagte, habe ihn der Rekordmeister nach der EM 2008 verpflichten wollen.

"Die Bayern meinten es ernst, es kam sogar zu einem Treffen", berichtete der zweimalige Europameister und Weltmeister. Ein Wechsel sei jedoch von Guardiola unterbunden worden, nachdem dieser im Sommer 2008 gerade Trainer bei Barcelona geworden war. "Er kam auf mich zu und sagte mir, dass ich nicht gehen könne", berichtete Xavi. Guardiola habe ihn als zentrale Figur bei Barca gesehen und ihn nur zu gerne behalten. Man stelle sich vor: Xavi seit 2008 bei den Bayern - das hätte das Machtgefüge im europäischen Topfußball sicherlich nachhaltig verändert.

Einen Transfer, der stattfindet, hat dafür am Donnerstag der FC Augsburg vermeldet: Der südkoreanische Nationalspieler Dong-Won Ji kehrt zum FCA zurück. Der 22-Jährige, der bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison ausgeliehen war, wechselt erneut bis zum Sommer vom FC Sunderland nach Augsburg. Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Ji wurde am Donnerstag zur sportärztlichen Untersuchung erwartet.

Der Angreifer wollte "unbedingt den Verein wechseln, um mehr Spielpraxis zu bekommen und mich dadurch für die WM in Brasilien zu empfehlen. Ich hatte in der letzten Saison eine super Zeit beim FCA und daher stand für mich fest, dass ich für den Rest der Saison nur zum FCA wechseln möchte", sagte Ji. Der Südkoreaner kenne "die Mannschaft, das Trainerteam und das Umfeld. Es gibt für ihn also keine Eingewöhnungszeit und wir haben uns daher für den Transfer für diesen begrenzten Zeitraum entschieden", sagte FCA-Geschäftsführer Sport Stefan Reuter. Trainer Markus Weinzierl hofft, dass Ji "an seine Leistungen aus der letzten Rückrunde anknüpfen kann, denn da hat er uns viel Freude bereitet".

Auch der Hamburger SV würde demnächst gerne einen Transfer verkünden. Aufgrund der Verletzungsmisere will Sportdirektor Oliver Kreuzer einen "polyvalenten Spieler, der sowohl auf den Außenbahnen als auch im Sturmzentrum einsetzbar ist" verpflichten. Nach Informationen der portugiesischen Zeitung Record und niederländischer Medien soll es sich dabei um Ola John von Benfica Lissabon handeln. Demnach werde der HSV den 21-jährige Niederländer höchstwahrscheinlich bis zum Saisonende ausleihen. Die Hamburger würden das Gehalt des Profis übernehmen. Angeblich seien aber auch weitere Klubs interessiert. HSV-Trainer Bert van Marwijk hat seinen Landsmann schon länger beobachtet. Der HSV, der am Donnerstag aus dem Trainingslager in Abu Dhabi zurückreiste, sucht einen Ersatz für Maximilian Beister. Der Stürmer hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt den Rest der Saison aus.

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Neuigkeiten gibt es auch aus Schalke: Der am Saisonende auslaufende Vertrag des früheren Nationaltorwarts Timo Hildebrand wird nach Informationen des Magazins Kicker nicht verlängert werden. Offiziell sei eine Entscheidung noch nicht verkündet worden, um beim Torwartthema Ruhe zu bewahren. Aktuell ist Ralf Fährmann die Nummer eins beim Fußball-Bundesligisten. Allerdings soll nach Kicker-Angaben die Verpflichtung von Fabian Giefer vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf bereits fix sein: Der 23-jährige Keeper würde ablösefrei zur neuen Spielzeit kommen und soll einen Vertrag bis 2018 erhalten. Der Kontrakt von Fährmann auf Schalke läuft noch bis 2015.

Hannover 96 kann derweil für die Rückrunde mit Top-Angreifer Mame Diouf planen. "Diouf bleibt definitiv bis zum Saisonende bei 96", sagte dessen Berater Jim Solbakken dem kicker: "Es gibt vier Klubs, für die Mame spielen würde. Aber keiner will das Geld zahlen, das Hannover fordert." Der Vertrag des 26 Jahre alten Senegalesen läuft zum Saisonende aus, eine Verlängerung lehnt Diouf ab. Unter anderem sollen die englischen Premier-League-Klubs FC Southampton und West Ham United sowie der türkische Erstligist Trabzonspor um Diouf buhlen. Laut Medienberichten verlangt Hannover eine Ablöse von etwa fünf Millionen Euro.

Der SV Sandhausen hat U-20-Nationalspieler Markus Mendler vom 1. FC Nürnberg bis zum Saisonende ausgeliehen. Dies teilte der Zweitligist am Donnerstag mit. Der 21-Jährige trainierte bereits seit dieser Woche beim SV. Für den Club bestritt der Offensivspieler 16 Bundesligaspiele, war zuletzt aber außen vor. Sandhausens Trainer Alois Schwartz sagt über seinen Zugang. "Er ist schnell und trickreich und wird unser Angriffsspiel beleben."

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