Sonntagsspiele in der Bundesliga:Noch ein Sieg, noch eine Niederlage

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Eintracht Frankfurt wendet zum dritten Mal in dieser Saison im eigenen Stadion nach einem Rückstand eine Niederlage ab. Nach dem verdienten Sieg gegen den SC Freiburg bleiben die Frankfurter knapp hinter dem FC Bayern. Der VfL Wolfsburg dagegen verliert erneut - diesmal zu Hause gegen Mainz.

Immer noch kein Sieg: Der Wolfsburg Vierinha nach der Partie gegen Mainz 05 (Foto: Bongarts/Getty Images)

Felix Magath steuert mit dem VfL Wolfsburg immer weiter dem Tabellenende entgegen. Die Elf kassierte am Sonntagabend trotz großen Bemühens eine bittere 0:2 (0:2)-Pleite vor heimischer Kulisse gegen den zuvor auswärts sieglosen FSV Mainz 05. Die in dieser Saison zu Hause weiterhin sieglosen Wolfsburger rutschten zum Abschluss des 6. Spieltags der Fußball-Bundesliga damit auf den 16. Tabellenplatz ab.

Junior Diaz in der 27. Minute und Adam Szalai in der 37. erzielten die Treffer vor 23.795 Zuschauern in der Volkswagen-Arena. Auch wenn die Wolfsburger dem eigenen Anspruch einer Spitzenmannschaft nicht gerecht wurden, bestimmten sie doch die Partie.

Der VfL setzte die Gäste zu Beginn unter Druck, spielte schnell und direkt. Nicht einmal der dribbelverliebte Diego hielt den Ball allzu lange. Allerdings setzte sich die Misere der Torminimalisten - zwei Treffer in den ersten fünf Meisterschaftsspielen - fort.

Mit verhängnisvoller Wirkung: Nachdem der neu in die Startformation gerückte Portugiese Vieirinha (19.) die größte Möglichkeit vergeben hatte, als der Mainzer Keeper Christian Wetklo mit den Fäusten klärte, klingelte es ein paar Minuten später im VfL-Kasten. Nach einem Freistoß von Andreas Ivanschitz stieg Junior Diaz hoch und köpfte den Ball ins Tor. Wolfsburgs Innenverteidiger Naldo, der trotz seiner Rippenprellung aus dem 0:3 gegen Rekordmeister FC Bayern von Beginn an spielte, kam zu spät. Es war die erste Chance der Mainzer in der Partie.

Doch damit nicht genug. Mit ihrer zweiten Möglichkeit bauten die Rheinhessen ihre Führung aus. Voraus ging ein zu kurzes Zuspiel von Diego am Strafraum der Mainzer. Blitzschnell schalteten die Gäste um, letztlich landete der Ball zum Abschluss eines Bilderbuch-Konters nach erneuter Ivanschitz-Vorlage vor den Füßen von Szalai.

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Den Zuspielen der Wolfsburger in die Spitze fehlte hingegen die Präzision, es blieb beim 0:2 bis zur Pause. Beim Gang in die Kabine mussten sich die VfL-Profis die Pfiffe der Zuschauer gefallen lassen. Nach dem Seitenwechsel war das Experiment mit dem ersten Saisoneinsatz von Beginn an für Christian Träsch wieder beendet. Magath verhalf Ferhan Masani aus Mazedonien zum Bundesliga-Debüt und erhöhte durch die Einwechslung des Niederländer Bas Dost auch noch sein Angriffspersonal.

"Ich hoffe vor allem auf Tore von unseren Stürmern", hatte Magath angesichts der trefferreichen bisherigen Begegnungen mit den Mainzern (5,3 Tote im Durschnitt) vor der Partie gesagt. Eine gute Gelegenheit zum Anschlusstreffer vergab Abwehrmann Emanuel Pogatetz nach knapp einer Stunde, als er bei einem Kopfballversuch eine etwas unorthodoxe Figur abgab und zu ungenau zielte.

Binnen weniger Minuten scheiterten dann der völlig frei stehende Ivica Olic und noch einmal Vieirinha - beide mit Kopfbällen. Von Mainz war nichts zu sehen. Es reichte aber gegen die seit nunmehr fünf Spielen sieglosen Wolfsburger, für die auch Naldo kurz vor Schluss an Wetklo scheiterte und Olic nur das Außennetz traf.

Eintracht Frankfurt bleibt dank eines Doppelpacks von Alexander Meier Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München auf den Fersen. Beim 2:1 (0:0) über den SC Freiburg sorgte Meier in der 67. und 73. Minute für den Sieg, nachdem Max Kruse (50.) die Gäste in Führung gebracht hatte. Frankfurt wendete zum dritten Mal in dieser Saison im eigenen Stadion nach einem Rückstand eine Niederlage ab.

Eintracht Frankfurt's Meier scores a goal during their German first division Bundesliga soccer match against SC Freiburg in Frankfurt Eintracht Frankfurt's Alexander Meier (4th R) scores a goal during their German first division Bundesliga soccer match against SC Freiburg in Frankfurt September 30, 2012. REUTERS/Alex Domanski (GERMANY - Tags: SPORT SOCCER) DFL RULES TO LIMIT THE ONLINE USAGE DURING MATCH TIME TO 15 PICTURES PER GAME. IMAGE SEQUENCES TO SIMULATE VIDEO IS NOT ALLOWED AT ANY TIME. FOR FURTHER QUERIES PLEASE CONTACT DFL DIRECTLY AT + 49 69 650050 (Foto: REUTERS)

Mit 16 Punkten liegen die Frankfurter zwei Zähler hinter den Bayern. Freiburg hat nach der zweiten Niederlage in Serie weiter fünf Punkte und verlor in der Nachspielzeit noch Karim Guédé, der wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah.

Fünf Tage nach dem Fußball-Fest beim 3:3 gegen Borussia Dortmund bekamen die 49.300 Zuschauer in der ersten Halbzeit trotz herrlichen Herbstwetters grauen Bundesliga-Alltag geboten. Das lag vor allem an den geschickt agierenden Freiburgern. Trainer Christian Streich hatte seine Mannschaft nach der 1:2-Heimniederlage gegen Werder Bremen glänzend eingestellt.

Die Gäste störten schon in der gegnerischen Hälfte und nahmen die sonstigen Antreiber Pirmin Schwegler und Sebastian Rode praktisch aus dem Spiel. Trainer Armin Veh schleuderte einmal sogar wutentbrannt seine schwarze Eintracht-Baseballkappe auf den Boden und schimpfte. Veh musste weiter auf Stürmer Olivier Occean wegen dessen Oberschenkelblessur verzichten. Vertreter Erwin Hoffer blieb blass.

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Die erste Chance der Hausherren hatte Schwegler folgerichtig bei einem Freistoß. Schlussmann Oliver Baumann riss bei dem Schuss aus spitzem Winkel in der 16. Minute die Fäuste hoch. Nur einmal war die Freiburger Defensive komplett entblößt: Takashi Inui lief bei einem Konter nach Zuspiel von Rode allein auf Baumann zu, schoss aber den herausgeeilten Keeper an (27.). Gefahr brachte noch ein Seitfallzieher von Meier - der Ball segelte am langen Eck vorbei (43.).

Trotz der massierten Deckung besaß auch Freiburg Chancen: Einen Schuss von Julian Schuster blockte Bastian Oczipka ab (9.), kurz nach Inuis Großchance traf Daniel Caligiuri das Außennetz. In das Tor schoss dann Kruse: Frankfurts Torwart Kevin Trapp klärte zunächst noch gegen Sebastian Freis - der beim Schuss seines Stürmerkollegen im passiven Abseits stehende Kruse brachte den Abpraller im langen Eck unter. Cedrick Makiadi hätte nur zwei Minuten später erhöhen können, verzog aber. Das 0:2 verhinderte Trapp bei einem Distanzschuss von Schuster (58.). Als Freis im Nachschuss einnetzte, ging wegen Abseits die Fahne hoch (66.).

Den Ausgleich brachte kurz darauf eine sehenswerte Aktion von Meier: Der Mittelfeldspieler nahm eine Flanke von Oczipka am Strafraum an und traf mit einem wunderbaren Schuss aus der Drehung. Nun war es eine offene und erheblich unterhaltsamere Partie, in der wieder Meier zur Stelle war: Der 1,96 Meter große Mittelfeldspieler köpfte einen Eckball von Oczipka zur Führung ein. Die Freiburger kämpften danach um den lange Zeit verdienten Punkt, gingen jedoch leer aus.

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